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Wiss911
  • Wiss911
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 14 Jahre

Hallo zusammen,

bei uns steht zukünftig eine SAP Einführung in einer unser ausländischen Töchter an. Dort ist heute eine externe Buchhaltung vorhanden.

Im jetzigen System werden Aus/Eingangsrechnungen erstellt bzw. erfasst und als bezahlt gekennzeichnet. Alles weitere wird von der externen Buchhaltung erledigt, also auch nicht im heute vorhandenen System. Der Wunsch ist, die externe Buchhaltung weiter extern bestehen zu lassen und nur den Status Quo in SAP abzubilden. Bei allen bisherigen Einführungen haben wir das Modul FI immer voll ausgeprägt. Nun stellt sich die Frage wie wir das abbilden können.

Beispielsweise beim Kontenplan, sollten wir dann einfach Dummykonten hinterlegen?

Die Frage wäre dann auch, ob man das alles so einfach "platt" machen kann, wenn man die FiBU später doch im System abbilden und sauber starten möchte.

Gibt es hier vielleicht jemanden mit Erfahrungen dazu?

Gruß

Wiss911

Förderer

beck
  • beck
  • SAP Forum - Guru
vor 14 Jahre

Hallo,

die Frage ist für mich zumindest noch etwas ungenau formuliert, z.B.

- Was heißt externe Buchhaltung, die auch zukünftig gewünscht ist: Externes System oder externe Mitarbeiter? So wäre es z.B. denkbar, externes Personal auf dem eigenen SAP-System buchen zu lassen. Technische Möglichkeiten für den externen Zugriff gibt es genug, genau wie Berechtigungskonzepte, die man dahingehend ausrichten kann.

- Wenn es ein externes System sein soll, würde ich in jedem Fall eine wie auch immer geartete Schnittstelle einrichten, die die Buchhaltungsdaten aus dem externen System in Eure bestehende SAP-Systematik übersetzt (z.B. alle Buchungen nachzieht). Darin könnten z.B. Sachkonten, Kostenstellen oder sonstige Kontierungsobjekte konvertiert werden. Das hätte dann den charmanten Vorteil, dass Ihr 1. ein einheitliches Reporting zentral erstellen könntet und 2. im Fall einer FI-Einführung nicht groß an Kontenplänen o.ä. rumschrauben müsstet, d.h. das "Plattmachen" entfiele.

Vielleicht noch ein wenig tiefergehende Fragen (auch wenn vielleicht OT):

- Welche Module möchtet Ihr denn sonst so einführen? Wenn ich da z.B. an MM mit Beschaffung und/oder Bestandsführung denke, sind die z.T. dermaßen stark integriert, dass eine externe Buchhaltung eine Menge Probleme an anderer Stelle verursachen würde (z.B. Bestandsbewertung, Rechnungsprüfung etc.). Ähnliches gilt für andere Module wie PP, SD oder CO (gerade wenn es in Richtung Kontierungs-, Reporting- oder Kalkulationsfragen geht).

- Wer hat denn den Wunsch, die Buchhaltung außen vor zu lassen? Die ausländische Tochter? Ohne Eure Verhältnisse zu kennen: Würde ich an deren Stelle vielleicht auch wollen, dass die Zentrale mir nicht ungefiltert auf die Finger schauen kann. In den Unternehmen, die ich bis jetzt kennen lernen durfte, war genau das zentrale Reporting ein wesentlicher Grund für die Einführung eines Systems wie SAP. Von den Möglichkeiten der Konzernrechnungslegung, Konsoliedierung etc. mal ganz zu schweigen. Je nachdem, was Ihr da einsetzt, fehlt mir hier völlig die Phantasie, wie man das abbilden kann.

Lange Rede - Kurzer Sinn: Habe schon viel gesehen, aber ausgerechnet eine externe Buchhaltung ans SAP zu hängen noch nicht. M.E. macht das auch nur extrem beschränkt Sinn, da man sich eine Menge Funktionalitäten verbaut. FI (+CO) ist aus meiner Sicht DAS zentrale Modul, was gerade konzernübergreifend kaum ein anderes System besser kann. Daher meine Meinung: FI durch die Zentrale durchsetzen. Ohne Diskussion (außer evtl. die o.g. Möglichkeit, externe Leute buchen zu lassen).

Gruß

Beck

Wiss911
  • Wiss911
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 14 Jahre
Hallo Beck,

erstmal Danke für deine ausführliche Antwort. Also es handelt sich hier um reine Handelsgesellschaften in der Größe von 5 - 25 Usern, die zusätzlich zu größeren Fertigenden Standorten mit SAP ausgestattet werden sollen. Das Für und Wider etc. ist dabei ausreichend beleuchtet worden und auch die Themen die du ansprichst, die Fibu in die Zentrale holen ist ebenfalls angedacht gewesen. Die Gesellschaft hat den Wunsch, dass die externe Buchhaltung später in deren SAP-System arbeitet. An Modulen wird eingeführt: MM, SD, WM.

Mir geht es erstmal darum, ob das grundsätzlich möglich ist, die Logistischen Module inkl. Fakturierung und Zahlung abzubilden, ohne sich über Konten, GUV, Bilanz etc. großartig Gedanken machen zu müssen. Also z. B. alles auf "Dummy" Konten laufen zu lassen und das dann im Falle des Falles (Spätere Einführung FI) sauber plattzumachen. Evlt. gibts ja auch andere saubere Lösungen dafür.

Gruß

Wiss911

rave
  • rave
  • SAP Forum - User
vor 14 Jahre
Hallo,

wir haben bei Tochterunternehmen eine komplette Bilanzstruktur hinterlegt. Dort, wo externe Buchhaltung gemacht wird (das ist bei uns in Teilen der Fall, z.B. Bewirtschaftungskosten vermieteter Gebäude), erhalten wir die Salden –nicht die Einzelbewegungen- eines Monats in Excel und können diese Salden auf die Konten einlesen mittels selbstgestrickter Übersetzungstabelle w/anderer Kontonummernlogik. Somit ist es möglich, eine komplette Bilanz/GuV aus dem eigenen SAP aufzurufen, die natürlich in Detailsicht aus Fragmenten besteht und bei Rückfragen die Einsicht in die Original-Buchführungsunterlagen bzw. –systeme verlangt.

 

VG rave

Spare - Koste es was es wolle!

SAP ECC 6.0 - Module FI, FI-AA, FI-AP, FI-AR

patock
vor 14 Jahre
Hallo

Eine Logistik ohne FI laufen zu lassen, geht nicht. Das ist ja gerade das besondere an einem SAP System. Gerade wenn du MM, SD usw. im Einsatz hast mußt du FI konfigurieren. Da es sich bei dir ja um einen Konzern handelt, ist dieses sicherlich schon alles eingestellt, d.h. das System wird auf jeden Fall mitbuchen. Das jetzt alles auf "Dummy Konten" umbiegen ist nicht gut, da du dann, wenn mal doch das FI im SAP gemacht werden soll, du bei dem Thema "Kontenplanumstellung" bist, über das es ja bereits einen Thread gibt. Ich kann nur raten, das FI so einzustellen (zumindest den Integrationsteil), dass du es später zu 100% weiter benutzen kannst und nicht umstellen must. Das wär ein noch größerer Akt als jetzt die Buchhaltung auf FI zu holen.

Warum man nur die Logistik ohne die Buchhaltung will, ist mir nicht ganz verständlich. Wenn es ein ausgereiftes Thema bei SAP gibt, dann FI. Jeder Buchhalter, den ich kenne will nie, nie wieder weg davon. Über die Schnitstelle, die du vom SAP in die externe Buchhaltung bauen musst, möchte ich mich hier mal nicht auslassen. Die könnte eine aufwendige Geschichte werden, so wie ich die SAP Logistik kenne, kommt man da nur schwer an Dinge ran, die du in der FIBU braucht.

Gruß
Patock
Wiss911
  • Wiss911
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 14 Jahre

Hallo zusammen, danke für eure Meinungen. Ich verstehe eure Argumente, aber es geht darum die Aufgabe mit der Sichweise anzugehen, dass die externe Buchhaltung extern bleibt und niemand die Daten die Daten die man aus FI dann bekommen könnte, wirklich haben und sehen will. Eine Schnittstelle bleibt ebenfalls aussen vor.

Also stellen sich mir folgende Fragen:

1. Was ist aufwändiger?

 - Alles auf irgendwelche "Müllkonten" laufen zu lassen

oder

- den in SAP voreingestellten Landeskontenplan zu dem generellen Kontenplan zu matchen

2. Ist es damit getan?

 

Gruß Wiss911

patock
vor 14 Jahre
Hallo

Wie gesagt, lass die Finger von dem "Müllkonten", damit tust du dir keinen Gefallen, falls das FI doch später mal genutzt werden soll.

Und ohne Schnittstelle in die externe Buchhaltung wird es wohl nicht gehen, oder woher bekommt den die Buchhaltung die Daten? Mindestens die OP für Forderungen / (Verbindlichkeiten) brauchst du pro Posten. Dazu kommen noch die Bestände als Monatssaldo. Das ist mal das Minimum was du aus der Logistik brauchst, damit die Buchhaltung überhaupt arbeiten kann. Die OP willst du per Hand buchen? Dann musst du die aber aus dem SAP ermitten, und die gibt es nur im FI.....

Was meinst du mit den Landeskontenplan zum generellen Kontenplan zu matchen? Ihn als "Alternative Kontonummer" zu nutzen oder einen eigenen Kontenplan zu nehmen? Warum willst du überhaupt was matchen, wenn du es eh nicht brauchst. Nimm den SAP Kontenplan, der dem Buchungskreis zugeordnet ist, von dem du kopierst inkl. alle Buchungskreisdaten. Somit hast du zumindest eine Rudimentäre Buchhaltung, bei der alle logistischen Bewegungen gepflegt sind. Dann brauchst du dir über MM/SD Kontenfindung keine Gedanken mehr machen und das geht seht schnell.

Gruß
Patock