SAP Jobsuche bei DV-Treff
sap-kraddler
vor 13 Jahre

Hallo,

ich habe ein Problem in Sachen MRP-Lauf (ECC 6.00) in Verbindung mit Dispositionsbereich, Quotierung und Bezugsquellenfindung bzw. Fremdbeschaffungslagerortermittlung.

Ausgangssituation:

Die Produktion läuft im 24-7-Betrieb (also 24 Stunden, 7 Tage in der Woche). Um Personal zu sparen, muss alles hochgradig automatisiert ablaufen. Wir haben auch keine personellen Kapazitäten, hier manuell einzugreifen und die wird es in absehbarer Zeit auch nicht geben - im Gegenteil.

Die Bedarfe für Material 4711 (plangesteuert) sind im Dispobereich 0100_0001.

In den Materialstammdaten zum Dispobereich 0100_0001 (MDMA) ist die eine Sonderbeschaffungsart hinterlegt, die steuert, dass der Dispositionsbereich die Bedarfe über Umlagerungsbanfen aus dem Werk bezieht.

Bisher wurde das Material 4711 alleinig vom Lieferanten A bezogen. Der Lieferant 'A' liefert IMMER im Werk an, obwohl nur ein Teil (aber der weitaus größere Teil) der Materialien von diesem Lieferanten wirklich im Werk benötigt wird. Das muss aber -aufgrund Logisitikkostenoptimierung (und damit niedrigerer Einkaufspreis)- so bleiben.

Bisher hat das alles wunderbar funktioniert.

Nun bekommen wir aber noch einen Zweitlieferanten (Lieferant 😎 für das Material 4711 wegen Erreichung der Kapazitätsgrenze bei Lieferant A. Lieferant B hat bisher immer direkt im Dispobereich angeliefert (selber Grund wie Lieferant A - Mengenverhältnis nur umgekehrt) und jetzt habe ich ein Problem.

Alle Bestellungen für die Lieferanten 'A' und Lieferanten 'B' und auch die Umlagerungsbestellungen werden über die automatische Bestellanlage (ME59N) erzeugt. Das muss auch so bleiben.

Problembeschreibung:

Über eine Quotierung ist das Lieferverhältnis von Lieferant 'A' zu Lieferant 'B' gepflegt. Der MRP teilt das auch schön auf. Bis dahin - noch kein Problem. Die Mengenverteilung muss gemäß der Quotierungsdaten "korrekt" und zeitnah erfolgen. Eine zeitliche Abgrenzung über Orderbuch oder so ist nicht darstellbar, da die Bedarfe sich extrem volatil (Sprünge um mehrere 100% innerhalb einer Woche) verhalten. Würden wir das machen, müssten wir ständig nachrechnen, welcher Lieferant mit dem Liefern dran ist... Wie bereits oben beschrieben steht dafür auch keine Manpower zur Verfügung. Außerdem gibt es auch alle zwei Tage ein automatische Forecasting für unsere Lieferanten...

Da aber in den Dispobereichsdaten für Material 4711 die Sonderbeschaffungsart hinterlegt ist, die die Umlagerungsbanfen auslöst, werden diese IMMER erzeugt und der Lieferant 'B' , müsste jetzt seinen Anteil am Material 4711 extra in das Werk fahren und wir würden es von da wieder in den Dispobereich schaffen. Zudem würde Lieferant 'B' dann auch nicht mehr mit seinem bisherhigen Preis hinkommen (wegen höherer Logistikkosten). Zusätzlich hätten wir dann auch noch den Transport in den Dispobereich am Hals...

Soweit... so gut.

Der MRP erzeugt jetzt also munter Umlagerungsbanfen für den Dispobereich und der Lieferant 'B' kriegt eine Bestellung, in der -aufgrund der Lagerortadresse- bei Material 4711 die Adresse des Werkes steht.

Da könnte man noch sagen "Der Lieferant soll das ignorieren und das einfach alles an den Dispobereich liefern.!" Das würde eventuell auch klappen, wobei selbst das schwierig ist, da wir per EDI bestellen und auch im Werk unterschiedliche Adressen haben (die ganze Firma ist organisch gewachsen und deshalb sehr dezentral) ABER:

Ich habe dann immer noch das Problem, das die Umlagerungsbanf noch da ist, selbst wenn der Wareneingang dann einfach auf einen Lagerort erfolgt, der dem Dispobereich zugeordnet ist. Der Bestand auf dem Dispobereich wir dadurch zwar größer, aber die Umlagerungsbanf fliegt erst beim nächsten MRP-Lauf (nächster Tag) raus.

Wenn die Kollegen im Werk nun (ebenfalls mit der ME59N) die Umlagerungsbestellungen und Nachschublieferungen anlegen, ist die Umlagerungsbanf für Material 4711 mit dabei... obwohl die im Dispobereich gar keinen Bedarf an Material 4711 mehr haben. Was passiert? Große Verwirrung "Wir haben kein 4711. Was sollen wir machen? Ganz schnell nachbestellen (bei Lieferant 'A')... obwohl wir eigentlich gar nichts brauchen...

Ziel (sind auch nur Ideen):

Ich bräuchte so eine Art Fremdbeschaffungslagerort auf EK-Infosatzebene, welches den MRP dazu bringt, dass die Banfen für Lieferant 'A' auf den Lagerort im Werk lauten und die Banfen für Lieferant 'B' auf den Frembeschaffungslagerort im Dispobereich. Der MRP müsste natürlich die gesamte Nettobedarfsrechnung danach ausrichten...

Hatte jemand von Euch schon ein ähnliches Problem? Oder hat jemand eine Idee, wie man das angehen könnte.. Badi am MRP oder sowas die Richtung wäre auch denkbar. Auch den MRP durch den Wareneingang oder die Bestellanlage anzuschieben wäre eine Alternative, aber idealderweise sollten Bedarfsdecker gleich von vorne herein richtig generiert werden.

Über Vorschläge würde ich mich auf jeden Fall sehr freuen.

 

Mit freundlichen Grüßen

SAP-Kraddler

Förderer

rick
  • rick
  • SAP Forum - Guru
vor 12 Jahre
Hallo,

ich bin mir zwar nicht sicher, ob das Problem bzw. die Zielsetzung jetzt richtig verstanden habe. Aber wenn ihr das Material 4711 vom Lieferanten A immer im Werk anliefern lassen wollt und die Bedarfe zum Dispobereich 0100_0001 (ich gehe mal davon aus, dass es sich dabei um den Dispobereichstyp 02 handelt), dann wäre das eigentlich keine Sache der Quotierung sondern der entsprechenden Steuerung im Orderbuch (vgl. dazu Hinweis 418843), dh. ihr müsstet dann die Umlagerung durch Fremdbeschaffung ersetzen.

Wäre neugierig zu wissen, ob ich das Problem richtig verstanden habe bzw. wie ihr euch beholfen habt.

Gruß,

Eva