Hallo dkarosser,
- was das Eliminieren des zu verkaufenden Buchungskreises angeht: Also meiner bescheidenen Meinung nach ist das komplette Löschen des Buchungskreises mit all seinen Daten schon aus rechtlichen Gründen kritisch zu sehen. Schließlich gehört diese Tochter ja bis zum Zeitpunkt X Euch, und somit habt Ihr auch gegenüber Finanzämtern / Steuerprüfern über einen gewissen Zeitraum (8 oder 10 Jahre?) nachweispflichtig, d.h. Ihr müsst die Daten in jedem Falle vorhalten. Ich habe das immer so kennengelernt, dass sämtliches Bilanzpositionen (incl. Beständen, Sachanlagen, Forderungen, Verbindlichkeiten, Sachkontensalden...) zum Stichtag des Verkaufes ausgebucht werden und danach alle Buchungsperioden (im FI und CO) geschlossen werden. Somit kann nach dem Stichtag auch in den anderen Modulen nichts "finanzrelevantes" mehr passieren. Der Buchungskreis wird de facto also nur "stillgelegt", nicht komplett gelöscht. Nach diesem Zeitraum kann man dann drüber nachdenken, das ganze SAP-seitig wegzuarchivieren.
- Wenn Ihr tatsächlich dem Käufer "das SAP dieses Buchungskreises" mitverkaufen müsst, gibt es diverse Möglichkeiten, das abzubilden (auch in Abhängigkeit der Gegebenheiten auf Käuferseite: Hat der schon ein SAP, in den Euer BUKR integriert werden muss oder könnt Ihr auf der grünen Wiese anfangen)? Einige Ansatzpunkte:
--> Ihr könnt auf der "grünen Wiese" anfangen: Ihr setzt ein neues System auf mit identischem Customizing (evtl. durch Mandantenkopie "nur Customizing"?), bucht diezu übertragenden Assets / Bestände etc. bei Euch aus und im neuen System wieder ein. Damit würde der Käufer dann "bei null" loslegen ohne Historische Daten.
--> Falls Ihr einen gewissen Grad an historischen Daten mitgeben müsst, könnte dies sicher bis zu einem gewissen Grad über Migrationsprogramme abgefangen werde. Allerdings hat das ganze m.E. einige Haken:
* Bei "normalen" transaktionalen Migrationsprogrammen geht durch die Vergabe neuer Belegnummern etc. die Historie im Detail flöten. Alte Belegflüsse etc. werden kaum noch abbildbar sein.
* Je nachdem, was Ihr alles mitgeben müsst, kann das ganze extrem aufwendig sein, bis man alles rund hat (viele verschiedene Migrationsobjekte --> Migrationsprogramme, die alle entwickelt und getestet sein wollen).
--> Falls Ihr die komplette Historie mitgeben müsst (bspw. incl. PP / MM / SD-Daten wegen Garantieabwicklung o.ä.) ist das auf diesem Weg m.E. schwierig. Auch wenn Du es nicht gern hörst, aber da wäre SAP SLT / SLO oder aber ähnliche Ansätze wie SNP "Transformation Backbone" mein Mittel der Wahl. Die können ziemlich sauber abggrenzt einzelne Buchungskreise / Werke / Kostenrechnungskreise etc. aus einem System rausschälen und haben bereits entsprechende Tools zur Validierung / Kosistenzprüfung vom Customizing über Stammdatenebene bis zu den Belegen.
--> Dies gilt erst recht, wenn Ihr den Buchungskreis (incl. Historie) in ein bestehendes SAP-System auf Käuferseite integrieren müsstet. Die Konsistanzprüfungen sind m.E. kaum schlagbar und extrem zuverlässig.
Fazit: Je mehr Daten Ihr mitgeben müsst, desto eher sind Tools a la SLO / SLT / SNP geboten. Und nein: Ich bin weder mit SAP noch mit SNP verwandt / verschwägert / befreundet. Habe nur die entsprechenden Erfahrungen aus den Projekten.
Hoffe, das bringt Dich weiter.
Gruß
beck