zur Beurteilung der Produktionsleistung ziehen wir den fakturierten Umsatz zu Hilfe. Dazu habe ich eine Umsatzstatistik erstellt. Leider beliefern wir aber auch über Lieferung in einen Konsignationsbestand beim Kunden. Eine Faktura gibt es dazu nicht sondern zeitversetzt eine Gutschrift. Diese Lieferungen haben wir demnach nicht im Umsatz, würden den aber gerne als gelieferten Umsatz mit in die Betrachtung einbeziehen. Die erste Idee war diese Lieferungen in meine Umsatzstatistik einzubauen, geht aber nicht, weil keine Werte in den Lieferung stehen. Hat jemand eine Idee wie man diese Werte ermitteln kann? Idealerweise in einer Auswertung die Werte "fakturierter Umsatz" und "gelieferter Konsignationsumsatz"

Bucht ihr da keine Konsignationsentnahme ?

Vorsicht bei Umsatz zu einem Konsignationslager beim Kunden:

Üblicherweise heißt Konsignation, dass Ihr Ware an einen Kunden liefert, die Ware aber immer noch Euch gehört, obwohl sie physisch beim Kunden liegt.

Allein dadurch, dass (Eure) Ware beim Kunden liegt, entsteht KEIN Umsatz.

Umsatz entsteht erst dann, wenn der Kunde Euch informiert, dass er eine (Teil-)Menge entnommen hat, woraufhin Ihr entweder ihm eine Faktura stellt oder der Kunde für Euch eine Gutschrift erstellt. Das ist vom Umsatz her dasgleiche, nur eine andere Vorgehensweise.

Umsatz entsteht auch dann (noch) nicht über die (Rest-)Menge, die immer noch Euch gehört, aber beim Kunden liegt.

Es kann sogar sein, dass Ihr mit dem Kunden vereinbart habt, dass er Euch gehörende Ware an Euch zurückschicken darf. Dann gibt es überhaupt keine Rechnung oder Gutschrift. Kein Umsatz.

Eine Trennung nach "fakturierter Umsatz" und "gelieferter Konsignationsumsatz" ist demnach nicht korrekt.

Es sollte nur der fakturierte Umsatz zählen, inkl. Umsatz durch Gutschrift vom Kunden.

also die Beurteilung der Produktionsleistung hört sich für mich sehr nach internem Rechnungswesen an und nicht nach externem.

Daher geht deine Anmerkung sehr wahrscheinlich in die falsche Richtung.

Aber Vorsicht ist natürlich besser als Nachsicht.

@najaja1

Deine Beschreibung lässt mich vermuten, dass ihr nur sehr minimalitisch Controlling einsetzt bzw. entsprechendes Personal kaum oder nicht vorhanden ist.

Wenn ich deine Ausführungen richtig verstehe, "krankt" das von dir umschriebene Modell zur Beurteilung der Produktionsleistung, vorsichtig formuliert, an betriebswirtschaftlichen Grundlagen.

Eine Performancebeurteilung der Produktion die wertmäßig (Euro) sein soll, kann nur aussagekräftig sein wenn sie sich an einem fiktiven Verkaufspreis orientiert.

Der tatsächliche Verkaufspreis ist keine direkte Produktionsleistung.

En Beispiel zur Veranschaulichung:

Wenn ein Vertriebler z.B. a) gut verkaufen kann, dann muss er eventuell kaum oder keinen Rabatt gewähren.

Wenn er das nicht so gut kann b), muss er eventuell mehr Rabatt geben um trotzdem zu verkaufen.

Wenn wir von einem so extremen Rabatt ausgehen, dass wir unter HK-Satz kommen, dann wäre der Umsatz sogar negativ.

Soll der schlechte Verkauf b), als schlechte Leistung der Produktion gewertet werden?

Oder der gute Verkauf von a), als besonders gute Leistung der Produktion?

In der Produktion ist die vorherrschende Kennzahl (bezogen auf Werte) normaler Weise die Kostenseite.

Wenn man die Erlösseite widerspiegeln will, dann in meinen Augen nur sinnvoll mit fiktiven Verrechnungspreisen oder vergleichbar.

@wreichelt, wir erstellen die Lieferung zur Konsignation und erhalten nach der Entnahme durch den Kunden die Gutschrift

@sapjanus, den Nagel auf den Kopf getroffen. Der "gelieferte Umsatz" soll nur ein Indikator für die erbrachte Leistung sein. Weil aber Konsi nicht fakturiert wird bei Lieferung, klappt das nicht.

@SanduhrAnzeigeProgramm, auch richtig. Wir haben zwar ein umfangreiches Controlling, sind aber erst seit 1 Jahr auf SAP, daher krankt es mit Zahlenqualität und Systembedienung noch etwas. Die eigentliche Wertschöpfung die maßgeblich zur Beurteilung der Produktivität hergenommen wird, kommt leider erst nachdem der Monatsabschluss erledigt ist. Das haben wir natürlich. Der Produktionsleiter sollte aber täglich/wöchentlich einen Überblick haben, ob seine Truppe auf der Spur ist. Dazu ist die Kennzahl aus der Fibu zu spät. Zudem kommt Ende Monat immer mal wieder die Frage, "was haben wir Umsatz gemacht". Fehlen da ein paar Tausend Euro stellt sich sofort die Frage, warum? Die Erklärung mit Lieferung ins Konsi-Lager reicht oftmals aus.

Eine Überlegung wäre auch, die Anwesenheitsstunden der MA gegen die rückgemeldeten Zeiten aus FA's zu messen. Könnte als grobe Richtung auch ausreichen. Es geht einfach nur um die Beurteilung der Leistung in der Produktion