ich bin Diplom Finanzwirt (Studium ist sehr lange her) und habe meinen ersten Arbeitsplatz in diesem Bereich seit diesem Monat. Ich bin in der Finanzbuchhaltung eingestellt.

Leider sind mir die innerbetrieblichen Vorgänge, sowie SAP (was ich vorher nie benutzt habe) noch nicht so ganz klar.

Ich soll zur Zeit Lieferantenrechnungen mit den Einträgen des Bestellers abgleichen (in SAP) und zwar letztlich für die Intrastat-Meldung. D.h. ich soll z.B., falls der Besteller eine Lieferung nicht als innergemeinschaftlichen Erwerb gekennzeichnet hat (dadurch dass er A1 eingetragen hat?!), ihn anschreiben. Oder auch falls die "Warennr/Imp- Code Nr.". fehlt.

Ich frage mich, wieso in den Bestellerdaten diese Dinge korrekt eingetragen sein müssen, wo doch Intrastat nur die Zahlen aus den Lieferantenrechnungen bräuchte die ja in SAP unter Kreditoren eingetragen sind. Bzw. warum kann ich als Finanzbuchhalter nicht selbst die die Einträge (bei Besteller in SAP) "Warennr/Imp- Code Nr." machen bzw. die Kennzeichnung A1 eintragen, falls es z.B. kein innergemeinschaftlicher Erwerb ist? Bzw. warum macht SAP nicht einfach die Zusätze "Warennr./Imp. Code Nr." und "Mengen/Gewichte" in die Kreditorenrechnungsliste, so dass ich alles selbst eintragen könnte und von da aus alle Daten für Intrastat zur Verfügung stünden?

Grundsätzlich frage ich mich auch, welche Einträge überhaupt der Besteller in SAP macht, bzw. welche Einträge ich beim Abgleich überhaupt sehe. Sehe ich die Daten die er bei der Bestellung selbst eingetragen hat oder sehe ich die Daten die er nach Rechnungseingang eingetragen hat?

Und was hat die "Warennr./Imp. Code Nr." und "Mengen/Gewichte" mit der Intrastatanmeldung zu tun?

Ist vielleicht alles etwas wirr geschrieben, aber das liegt halt daran, dass ich nicht ganz durchblicke.

Wäre über Hilfe dankbar!

puh - das ist über so ein Forum nicht ganz einfach. Ich versuch mal auf einige ausgewählte Aspekte einzugehen:

>> Und was hat die "Warennr./Imp. Code Nr." und "Mengen/Gewichte" mit der Intrastatanmeldung zu tun?

Mir scheint, das Du Dir über den Meldeumfang nicht im klaren bist. Lies dich mal hier ein (s. Feld 13, 16, 17):

https://www.hk24.de/blueprint/servlet/resource/blob/1157398/4b9e85c78345d9e67cf198aeeb7f0dde/intrastat-anleitung-2013-data.pdf 

Im Anhang 3 sieht man Beispiele, an denen man den Meldeumfang gut überblicken kann.

>>Grundsätzlich frage ich mich auch, welche Einträge überhaupt der Besteller in SAP macht, bzw. welche Einträge ich beim Abgleich überhaupt sehe. Sehe ich die Daten die er bei der Bestellung selbst eingetragen hat oder sehe ich die Daten die er nach Rechnungseingang eingetragen hat?

Je nach Konfiguration des Systems werden ggf. Intrastat-relevante Daten aus den Stammdaten in die Bestellung eingefüllt (z.B. Warennummer, Gewicht aus den Materialstammdaten). Ansonsten sind die Daten im Bereich "Aussenhandel" in der Bestellung einzutragen. Hier greift ggf. auch eine Unvollständigkeitskontrolle, so sie denn im System konfiguriert wurde.

>>Ich frage mich, wieso in den Bestellerdaten diese Dinge korrekt eingetragen sein müssen, wo doch Intrastat nur die Zahlen aus den Lieferantenrechnungen bräuchte die ja in SAP unter Kreditoren eingetragen sind.

Das stimmt so nicht: Ob eine Rechnung bereits gelegt wurde, ist für die Melderelevanz unerheblich. Es muss lediglich der Wareneingang also der Importvorgang erfolgt sein.

Es gibt im SAP Standard einen definierten Prozess für die Selektion, Prüfung, Korrektur/Nacherfassung (und Meldung) von Intrastatdaten, also im Grunde für das, was Dir aufgetragen wurde. Dies jetzt hier zu beschreiben, sprengt schlichtweg den Rahmen. Deshalb würde ich Euch empfehlen, mal drüber nachzudenken, zu diesem Thema Beratung ins Haus zu holen...

Einen Einstieg (Prozessüberblick) findest Du hier:

https://wiki.scn.sap.com/wiki/pages/viewpage.action?pageId=405179218 

Ich sehe jetzt das "Warennr./Imp. Code Nr." und "Mengen/Gewichte" für die Intrastat-Meldung relevant sind. Danke!

Was ich noch nicht ganz verstanden habe ist, wann der Besteller diese zwei ("Warennr./Imp. Code Nr." und "Mengen/Gewichte") Dinge einträgt. Wenn er die Bestellung macht oder wenn der Wareneingang erfolgt ist? Ich meine für meinen Arbeitsablauf ist das nicht relevant, aber ich verstehe immer gerne Abläufe, damit ich ein komplettes Bild habe.

Was ich jetzt aber, glaube ich, verstanden habe ist, wieso beim Besteller innergemeinschaftliche Erwerbe auch als solche gekennzeichnet seien müssen (und wieso es nicht reicht, wenn die Lieferantenrechnungen in SAP als solche gekennzeichnet sind). Weil sonst SAP die Daten für Intrastat (z.B. Warennr./Imp. Code Nr.) nicht auslesen würde (wenn z.B. A1 gesetzt wäre)?! Richtig?

Ich mache selbst die Meldung für Intrastat nicht, sondern mache nur den Abgleich Lieferantenrechnungen mit den Bestellerdaten. Wie bzw. wo werden eigentlich alle notwendigen Daten für Intrastat von SAP bezogen? Nur in dem Bestellbereich, den ich abgleichen soll? Ich meine, ich stelle es mir so vor, dass SAP ja alle notwendigen Daten automatisch heraussucht, wenn man eine Intrastat-Meldung machen will...

Danke auch für den wiki-Sap link.