Der Begriff Materialkalkulation ist in meinem Verständnis die Kalkulation eines anonymen Materials, das auf Lager gefertigt wird. Von daher ist da IMHO erst mal kein Verkaufsbeleg mit im Spiel, sonst wäre es eine Kundenauftrags- oder Auftragsstücklistenkalkulation.
Die Fertigung anonymer Lagermaterialien ist ein bekannter/geübter Prozess. Daher gibt es für solche (Fertig-)Materialien und natürlich auch für deren Baugruppen (Halbfabrikate) im Voraus definierte Stücklisten und Arbeitspläne.
In der Stückliste ist definiert, welche Komponenten in das zu fertigende Material eingehen. Der Arbeitsplan legt die Vorgänge und deren Dauern für die Fertigung fest.
Das Mengengerüst ist somit eine u. U. mehrstufige Stücklisten- und Arbeitsplanstruktur, die bei der Materialkalkulation "aufgebaut" und durchkalkuliert wird.
Die Kalkulation ohne Mengengerüst (Einzelkalkulation) kannst du dir wie eine Excel-Tabelle vorstellen, in die du alle Kostenpositionen selbst eintippen musst. Wenn du z. B. eine Materialposition eintippst, dann zieht das System dann den Materialpreis aus dem Materialstamm, aber für welches Material das geschehen soll, sagst du dem System in dem Fall, weil es eben keine Stücklisten gibt.
Gruß
Ulrich