Hallo Barezi,
tja, ob das so eindeutig zu beantworten ist ist tatsächlich die Frage. Daher kann ich die "heißen Diskussionen" fast ein wenig nachvollziehen.
Vielleicht vorab noch die Frage meinst Du explizit das Rechnungen Vorerfassen (MIR7) oder die Rechnungsprüfung als Ganzes (also auch das endgültige Buchen?)?
Also ich denke das Ganze ist von einigen Punkten abhängig, bspw.
- Wie seid Ihr in den betroffenen Bereichen bisher organisatorisch aufgestellt?
- Wie groß ist Euer Unternehmen / wie viele Vorgänge gibt es?
- Macht Ihr das alles händisch oder nutzt Ihr ggf. technische Verfahren (Einscannen / Rechnungsprüfungsworkflow etc.)
- ...
Also ich habe da schon alle möglichen Varianten gesehen, von der Rechnungsprüfung als Ableger der Warenwirtschaft über die Rechnungsprüfung in der Kreditorenbuchhaltung bis zu eigenständigen Abteilungen dafür. Ich spreche jetzt mal bewusst in Abteilungsbezeichnungen, nicht in SAP-Modulen, denn da ist die Sache ja relativ eindeutig der Logistik zugewiesen. Es spricht ja nichts dagegen, dass ein Buchhalter eine MM-Transaktion nutzt...
Ich persönlich würde das tendenziell aber in Verantwortung der Buchhaltung sehen. Hintergrund: Auf diese Art und Weise hat man auch eine Art funktionsübergreifendes Vier-Augen-Prinzip realisiert: Einkauf / Materialwirtschaft (Wareneingänge etc.) liefern die Grunddaten / Mengengerüste, die Buchhaltung prüft das ganze dann im Rahmen der RePrü und hat entsprechend noch ein Auge drauf. Ich möchte niemendem in der Logistik zu nahe treten, aber ich habe doch öfters beobachtet, dass Logistikseitig nicht immer 100%-ig sauber (aus Sicht eines Buchhalters) gearbeitet wird. Bspw. Bestellung zu Schätzpreisen, Wareneingänge nicht oder nicht zeitnah gebucht, falsche Mengenbuchungen/Fehleingaben im WE, Kontierungen (FI/CO) nicht sauber etc. Wenn Du jetzt die RePrü quasi als letzte Kontrollinstanz über den ganzen Beschaffungsprozess durch die Buchhaltung siehst, habt Ihr relativ zeitnah die Möglichkeit, bei Fehlern noch korrigierend einzugreifen. Wenn das einmal durch ist, weil aus Logistik-Sicht alles OK ist, und der Buchhalter dann nachgelagert (bspw. im Rahmen des Monats- oder Jahresabschlusses) Korrekturbedarf hat, ist das meist nur mit viel Aufwand realisierbar, weil bspw. die Materialien verbraucht oder Rechnungen schon bezahlt sind.
Und meine Erfahrung ist eigentlich auch die: Meist wollen sich die Buchhalter das auch nicht nehmen lassen, über Eingangsrechnungen wie auch immer nochmal drüberzuschauen. Liegt wohl an den Genen ;-)
Hoffe, das hilft.
beck