unser Fachbereich überlegt in einem neuen System eine einzige Materialart zu verwenden. Dann wird das natürlich mit der Trennung der Kontenfindung schwierig. Ich habe das schon einmal in einder anderen Firma gehört, kenne das aber sonst eigentlich nur so, dass pro Art (ROH, HALB, FERT) auch eine Materialart angelegt wird.

Kennt das jemand so mit einer einzigen Materialart und wie habt Ihr das gelöst?

Danke...

Exberliner

ich kenne das auch aber aus Vertriebs Sicht

Materialstamm -> Vertrieb >VerkOrg 2 -> Feld Kontierungsgruppe Material

Gruß Wolfgang

ja, ich hatte das tatsächlich schon einmal, daß z.B. die Materialart Hilfs&Betriebsstoffe auf zwanzig verschiedenen Aufwandskonten verbucht werden sollte oder die Situation, wenn Halbfertigwaren zwischen den Werken verkauft werden; hier macht auch eine Materialart vielleicht auch sinn.

Die Bewertungsklassen finde ich an diesem Gedanken nicht so schwierig. Richte einfach einsprechende Bewertungsklassen ein mit der jeweiligen Kontenfindung. Der Fachbereich muss nur den Anwendern ein Hilfsmittel zur Seite geben, welche Bewertungsklasse wann zu wählen ist. Da wird es manchmal schwierig.

Ich mache mir mehr Gedanken darum, das an der Materialart keine Feldsteuerung mehr möglich ist. Hier erhält der User keine Unterstützung mehr, brauche ich Einkaufssichten oder Vertriebssichten. Schnell sind die Materialstämme mit zu vielen Sichten aufgebläht, die dann wieder Schwierigkeiten machen könnten.

danke für das Feedback, die Sales/Purchasing Sichten etc. sind ein guter Hinweis!

Das Konto wird bei Material nicht aus der in der Warengruppe hinterlegten Bewertungsklasse gezogen, so wie sich das der Fachbereich vorstellt. Das habe ich getestet.

Mein früherer Arbeitgeber hatte da eine tolle Übersicht über die Kontenfindungen und vorhandenen Bewertungsklassen. Generell finde ich das Konzept der Materialarten und der Steuerung und Zuordnung Bewertungsklassen gut. Mal hören, warum der Fachbereich sich das anders vorstellt...

Auszug aus der SAP-Hilfe zum Thema Materialart:

Beim Anlegen eines Materialstammsatzes legt die Materialart folgendes fest:

•ob das Material für einen bestimmten Zweck vorgesehen ist (z.B. als konfigurierbares Material oder als Prozeßmaterial)

•ob die Materialnummer intern oder extern vergeben werden kann

•aus welchem Nummernkreisintervall die Materialnummer vergeben wird

•welche Bilder erscheinen, und in welcher Reihenfolge sie erscheinen

•welche Fachbereichsdaten eingegeben werden können

•welche Beschaffungsart das Material hat, d.h. ob das Material eigengefertigt oder fremdbezogen wird, oder ob beides möglich ist

Der Vorschlagswert für die Preissteuerung ist auch in der Materialart enthalten. Also... da hängt so einiges dran...

ich bin kein Verfechter von zu wenig (hier eine Materialart) oder zu vielen Materialarten (habe hier für nur wenige >2.000 Artikel ca. 50 Materialarten gesehen). Jedoch sollten die "Groben" Materialarten definiert sein. Also eine für Verkaufsartikel, Rohstoffe, Hilf&-Betriebsstoffe, Dienstleistungen usw.

Dann würde ich den User-Exit bei der Artikel Neuanlage so erweitern, dass über die Warengruppe aus einer Z-Tabelle die korrekte Bewertungsklasse ermittelt wird. Jedoch würde ich die Bewertungsklassen zusätzlich den Materialarten zuordnen. Das erhöht die Sicherheit und unterbindet Missbrauch.

Durch die "globalen" Materialarten kannst Du zumindest einige Dinge umsetzen, die Du für die Steuerung benötigen wirst.

habe heute dazugelernt... Dem Fachbereich geht es darum, dass z.B. ein Material für ein Werk ein FERT ist, dass geht dann nach Deutschland und wird dort ein ROH. Welche Materialart ist das dann - das ist die Frage.

Ich nehme an, bei buchungskreisübergreifender Umlagerung muss man sich für eine Materialart entscheiden. Hmm, bei meinem früheren Arbeitgeber war so etwas trotzdem ein FERT, bei dem beide Bewertungsklassen zulässig waren (FERT, ROH).

Anderer Fall: für ein Werk ist ein Material ein HALB, wird umgelagert, und ist empfangenden Werk ein FERT. Sowas wurde als FERT angelegt, glaube ich mich zu erinnern.

Es wird auch im Ausland ein Prüfmaterial gefertigt (FERT), dass dann in Deutschland ein Ersatzteil (ERSA) ist.

...

ja kenne ich. Wir haben damals festgelegt, welches der führende Buchungskreis = Hauptsitz ist oder das das Material ja auf jeden Fall verkauft wird -> FERT sein sollte.

Ein Material kann nur übergreifend eine Materialart tragen.

Eine andere Variante, wenn auch nicht so schöne, ist das Arbeiten mit zwei Materialien. Dann hat jedes Werk seine richtige Materialart.

dies habe ich vergessen, Du kannst auch je User eine Vorbelegung der Materialsichten im Custom. anlegen unter

Logistik Allgemein - Materialstamm - Konfigurieren des Materialstamm - Benutzereinstellungen pflegen

Vielleicht hilft das weiter, denn dann kannst Du einstellen, daß bestimmte User Vertriebssichten vorgeschlagen bekommen für eine bestimmte Materialart oder nicht. Dies ist bei vielen User ein großer Pflegeaufwand, vermindert jedoch Fehler.