wir haben bei uns im Unternehmen die Situation, dass wir sehr sehr viele neue Materialstämme generieren.

Wir wollen trotzdem dazu übergehen und bereits bei Bedarfserzeugung eine Kapazitätsplanung durchführen (nur händisch über CM01). Hierfür ist der Gedanke, dass wir Standardarbeitspläne mit den Komponenten verknüpfen, bis der Normalarbeitsplan verfügbar ist. Das jetzige Problem ist, dass sich mit dem Standardarbeitsplan auch Fertigungsaufträge anlegen lassen. Das wollen wir allerdings nicht sondern wünschen bei Anlage die bisherige Fehlermeldung, dass kein Normalarbeitsplan verfügbar ist und ob dann ein Standardarbeitsplan angezogen werden soll oder ein Vorgang generiert werden soll. Wenn ich den Status im Standardarbeitsplan auf 1,2 oder 3 änder, bekomme ich die benötigte Kapazität nicht mehr in der CM01.

Hat jemand eine Idee? Wäre euch sehr dankbar :-)

Gruß

Das ganze vermutlich in SAP ERP.

Sollte gehen:

Fertigungsversion anlegen, darin Std.AP zuordnen. Das gibt eine Warnung, ist aber möglich.

Material auf Alternativenauswahl per FVersion einstellen.

Im Customizing (Transaktion OEPB) eine neue SelektionsID für AP-Auswahl definieren, die nach den aktuell eingestellten Kriterien zusätzlich auch Standard-AP akzeptiert.

Diese neue SelID an Stelle der bestehenden (normalerweise 01) im Terminierungscust. für Planaufträge eintragen (OPU5).

Planauftrag wird dann die FVersion finden und über den StdAP terminieren.

Fertigungsauftrag wird (bei normalem Cust.) den StdAP nicht auswählen bzw. übernehmen, sondern mit dem üblichen Popup reagieren.

Wenn später ein Normalarbeitsplan angelegt wird, ist der NormalAP in der bestehenden FV an Stelle des Std.AP einzutragen. Oder eine neue FV anzulegen mit niedrigerer ID als die bestehende. Der nächste MRP wird dann auch die bestehenden Planaufträge anpassen.

In S/4HANA sollte das ebenso funktionieren, mit dem Unterschied, dass die Logik der Arbeitsplanauswahl wegen "Simplification" keine Selektions-IDs für Planaufträge mehr kennt. Daher sollte dort ein in der FVersion eingetragener Standardarbeitsplan verwendet werden, ohne dass man Customizing ändern muss.

vielen Dank für die umfangreiche Antwort. Gibt es denn keine Customizingeinstellung, wo geregelt wird, auf welcher Basis Fertigungsaufträge angelegt werden können? Oder ist das immer in Kombination mit der angezeigten Kapazität in CM01?

Wunsch wäre, dass ein Materialstamm mit einem Standardarbeitsplan verknüpft wird, dieser aber in der Fertigungsauftrag nicht aufgelöst werden darf.

Danke weiterhin für den tollen Input

Ich wäre eher neugierig auf eine Beschreibung, was beim Ausprobieren meines Lösungsansatzes passiert ist.

ich bin mir nicht sicher, ob es bei deinem Problem hilft, aber einen Versuch wäre es wert.

In den Auftragsartabhängigen Parametern (OPL8) gibt es das Feld "Arbeitsplanselektion". Hier kann man auswählen, ob man grundsätzlich mit oder ohne zusätzlichem Standardarbeitsplan arbeiten möchte. Hier würde ich mal das Äquivalent zur aktuellen Auswahl mit dem Zusatz "ohne Std.Apl." ausprobieren.

Gruß, Nordwolf