SAP Jobsuche bei DV-Treff
Nicolai
  • Nicolai
  • SAP Forum - User Thema Starter
vor 17 Jahre
Hallo zusammen,

folgendes Problem habe ich:

Bei einer Warenentnahme vom Lager - z.B. Gemeinkostenmaterial - möchte ich die verbrauchende Kostenstelle belasten; soweit kein Problem.
Nehmen wir an, im System gibt es für das entnommene Material einen Standardpreis, so dass Standardpreis x Verbrauchsmenge auf der Kostenstelle im Ist ankommen.
Zusätzlich existieren für dieses Material aber im MM auch Preisabweichungen auf einem Preisdifferenzenkonto (im FI).

Nun meine Frage: Was muss ich wo einstellen, damit ich diese Preisabweichungen anteilig ins CO-OM bekomme?

Kann mir hier jemand einen Tipp geben? Das wäre toll!

Gruß,
Nicolai
co-consult
vor 17 Jahre
Hallo Nicolai,

immer wieder faszinierend, welche Anforderungen "in der betrieblichen Praxis" entstehen...

Hier diverse Anregungen/Fragen:

1) Ist das Preisdifferenzenkonto eine Kostenart? Wenn ja, welches CO-Objekt wird bei der Entstehung von Preisdifferenzen (wenn beim Wareneingang Bestellpreis vom Standardpreis abweicht) bebucht?
2) Welche Objekte (Kostenstellen?) willst Du denn "anteilig" mit den Preisabweichungen bebuchen? Die Kostenstellen, die das Gemeinkostenmaterial vom Lager verbraucht? Wenn ja, warum? Der Verantwortliche dieser Kostenstelle kann doch nichts dafür, dass das GMK-Material anscheinend zu einem vom Standardpreis abweichenden Preis beschafft wird.
3) Wenn es dennoch so geschehen soll, dann musst Du Dir eine geeignete Allokationsmethode von dem in 1) bebuchten Objekt (sofern Presidifferenzenkonto = Kostenart) auf die verbrauchenden Kostenstellen überlegen, äußerst hilfreich sind hier besonders gewürfelte %-Sätze, more sophisticated kannst Du Dir die Finger daran brechen, LIS-Kennzahlen als statistische Kennzahlen für eine Kostenallokation zu nutzen :-)
4) Im Übrigen empfiehlt SAP ja bekanntlich für Zukaufteile die V-Preis-Steuerung, aber das ist ein anderes Thema...

Keep me informed....
Viele Grüße

Ulrich

Nicolai
  • Nicolai
  • SAP Forum - User Thema Starter
vor 17 Jahre
Hallo UF,

vielen Dank zunächst für Deine Antwort. So viele Anregungen und Fragen verlangen nach Antworten:

Allg.: "Aus der betrieblichen Praxis" ist diese Anforderung nicht entstanden; sie ist eher wissenschaftlich ambitioniert und soll im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit zeigen, dass SAP auch eben diese Methode anbietet.

Ich habe diese Möglichkeit der Abweichungsverrechnung in einem SAP-Buch gelesen und würde gerne ein kleines Beispiel in dem mir zur Verfügung stehenden System stricken, so dass ich auch einmal diese Form der Verrechnung über Kostenstellen und nicht direkt in die Ergebnisrechnung zeigen kann.

Das "Preisdifferenzkonto" ist der SAP-Begriff und ich glaube nicht, dass es eine Kostenart ist, denn dann müsste ja ein CO-Objekt dahinter stehen, oder? Allerdings weiss ich das auch nicht so genau, da ich im Customizing des Systems auch nicht weiter gekommen bin.

Dass ein Kostenstellenleiter für die Preisabweichung gewöhnlich nicht verantwortlich ist, ist mir klar. Ich möchte lediglich eine Kalkulation mit echten Istkosten aufbauen. Hierbei sollen wirklich nur Kosten, die über Istpreis x Istmenge entstehen, einfließen (neben Einzelkosten eben auch Gemeinkosten oder Kostenstellenkosten).

Mein grundsätzliches Problem besteht einfach darin, von dem besagten "Preisdifferenzkonto" etwas "wegzubuchen" bzw. dies zu automatisieren. Soll angeblich über MM automatisch gehen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt wahrscheinlich darin, erst einmal herauszufinden, um was es sich denn bei dem "Preidifferenzkonto" handelt. Insofern forsche ich noch einmal ein bisschen und melde mich, sofern neuere Erkenntnisse vorliegen.

Vielen Dank noch einmal für die Diskussion.

Gruß,

Nicolai

co-consult
vor 17 Jahre
Hallo Nicolai,

zunächst würde mich interessieren, in welchem SAP-Buch Du diese Form der Abweichungsverrechnung gefunden hat.

Ob das Preisdifferenzenkonto eine Kostenart ist oder nicht, kannst Du mit Transaktion KA03 schnell und leicht checken. Nach der klassischen Kostentheorie sollte es aber "eigentlich" eine Kostenart sein, da es sich bei diesem Aufwand um einen betriebszweckbezogenen handelt.

Gruß
Uli
Viele Grüße

Ulrich

Nicolai
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vor 17 Jahre
Hallo Uli,

also das Buch ist von Uwe Brück und heisst "Gemeinkosten-Controlling mit SAP", 1. Auflage 2004. Dort ist diese Art der Abweichungsverrechnung auf Seite 335 beschrieben.

Ich habe einfach einmal ein wenig im System herumgespielt und zum Beispiel für "Preisabweichungen bei Hilfs- und Betriebsstoffen" das Aufwandskonto 231000 gefunden. Als Kostenart ist es im Kostenrechnungskreis 1000 (noch) nicht hinterlegt. Ich spiele einfach einmal weiter...

Gruß,

Nicolai