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Acki0815
  • Acki0815
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vor 14 Jahre
Moin!

Wir haben nach Neueinführung von SAP derzeit große Schwierigkeiten in unserem Retail Geschäft mit mehreren Filialen ein geeignetes Prognosemodell zu finden.
Insbesondere bei neuen Artikeln ohne Verbrauchshistorie oder auch bei schwankenden Verbräuchen (z.B. -3St, 4St.,-2St.,5St.) sind uns die anfänglichen Prognosevorschläge viel zu hoch. Insbesondere, weil SAP ja schon beim Warenausgang buchen aus dem VZ in eine Filiale einen Verbrauch zur Berechnung heranzieht, obwohl die Ware dann erstmal in der Filiale liegt und dort womöglich nie verkauft wird. Bisher konnten wir uns im alten System an unseren Fakturen orientieren, wonach der Artikel ja definitiv als "verkauft" galt und haben auch erst nachgeordert, wenn der Abverkauf in den Filialen anzog.
Bisher haben wir mit dem Konstantmodell und dem Trendmodell experimentiert und dabei auf 20 Vergangenheitsperioden (1 P. = 1 Tag) gesetzt.
Definitiv sind bei wenig Verbrauchswerten die Mengen aber noch zu hoch.
Hat jemand vielleicht interessante Tips? Könnte man sich ein eigenes Modell schnitzen, welches z.B. auf einem einfachen Dreisatz aufbaut?

Grüße,

Acki
CeBec
vor 14 Jahre

Moin Acki,

 

einst habe ich mich in meiner Diplomarbeit mit den Prognosemodellen und unterschiedlichen Dispo-Methoden beschäftigt (Großhandel mit Zentrallager, aus dem direkt verkauft und von Filialen abgerufen wurde). Für die Prognoseformeln gilt natürlich: je kleiner die Glättungsfaktoren, desto "vorsichtiger" die Prognose von SAP. Hier würde ich deshalb zuerst ansetzen und unterschiedliche Werte versuchen.

Artikel mit einer Verbrauchshistorie wie von dir beschrieben (-3St, 4St.,-2St.,5St.)  haben wir damals von der Prognoseberechnung ausgeschlossen und mit manuellen Bestellpunkten disponiert, da die Prognose häufig auch auf 0 fiel und damit keine Verlässlichkeit mehr gegeben war.

Für das Problem der mehrstufigen Lager, wo Ware als Verbrauch (des VZ) gilt, aber lediglich auf Vorrat in die Filiale gelegt wird, habe ich leider auch keine Lösung. Hoffe trotzdem einen Denkanstoß gegeben zu haben...

 

Viel Erfolg witerhin, Grüße

CeBec

professor
vor 14 Jahre

Hallo Acki,

in Deinem Fall würde ich die Filiale als Dispobereich definieren und die Prognose auf Ebene des Dispobereichs machen. Das Zentrallager dann eher mit Bestellpunktverfahren.

Es hängt aber je Material davon ab, wie viele Filialen abrufen.

Für neue Materialien eine Prognose zu machen ist nur sinnvoll, wenn es ein Vorgängermaterial gibt, auf das du dich dann bei der Prognose beziehen kannst.

MALA
  • MALA
  • SAP Forum - User
vor 14 Jahre

Hallo Acki

hatten in meiner vorigen Firma genau das selbe Problem (auch Retail). Disponiert wurde die Ware auch zentral im Verteilzenter, die Abverkäufe geschahen aber in den Filialen. Und nur nachschieben, wenn die Ware tatsächlich gebraucht wird, klappte auch nicht. Nun könnte man auf der Bewegungsart das zurückschreiben der Verbräuche in den Artikelstamm ausschalten, dann hast  du aber nie mehr einen Verbrauch auf dem Artikel.

Wir lösten das Problem mit einer Eigenentwicklung, indem wir wöchentlich die Abgänge der Verkäufe (über die Bewegungsarten) ausgelesen haben in allen Filialen und diese Daten dann in das Werk der Verteilzentrale zurückgeschrieben haben. Somit konnten wir die Prognose im VZ auf den tatsächlichen Verkäufen laufen lassen.

Bei neuen Artikeln haben wir jeweils in der Prognose einen Dummyartikel mit manuell gepflegten Verbrauchsmengen als Vorlage mit Gültigkeit eingetragen (bei der Prognose gibts Felder dazu, weiss die genaue Bezeichnung nicht mehr, da ich hier keinen Zugriff auf die Prognosesicht habe).

Gruss MALA

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