SAP Jobsuche bei DV-Treff
ticlaa
  • ticlaa
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 14 Jahre
Hallo Gemeinde,

wir stehen vor folgendem Problem, für das wir bislang keine zufriedenstellende Lösung haben:

Verkäufe und damit Verbräuche können sowohl für Komponenten als ganze Displays gebucht werden. Ähnliches gilt für Wareneingänge.

Strukturierte Artikel haben bei uns eine oder mehrere Komponenten, auf denen Bestände geführt werden können.

SAP hat gewisse Ansätze in den Retail-Standard implementiert, bspw. um fiktive Displaybestände aus den Beständen der zugeordneten Komponenten zu berechen. Diese Verfahren greifen aber im Allgemeinen zu kurz. Die Berechnung fiktiver Displaybestände im Rahmen der Nettobedarfsrechnung berücksichtigt bspw. nicht, dass eine Komponente Bestandteil mehrerer Displays sein kann. Bei Verbräuchen ist eine 'Anrechnung' von Komponentenverbräuchen auf Displays im SAP Retail-Standard überhaupt nicht vorgesehen.

Angenommen wir haben 3 Displays, D1, D2, D3 und 3 Komponenten, K1, K1, K3.

D1 enthält K1

D2 enthält K1 und K2

D3 enthält K1 und K2 und K3

Wenn nun bspw. im Rahmen der Nettobedarfsrechnung ein Bestand von Display D3 berechnet werden soll, so darf – anders als im SAP Retail-Standard – nicht der gesamte Bestand der Komponenten K1, K2 und K3 dem Display zugeschlagen werden. Die Komponente K1 kommt ja auch im Display D1 vor und vielleicht rührt der Bestand von K1 vor allem aus Wareneingängen von D1.

Problem: Wie soll eine möglichst ausgewogene und mit vertretbarem Aufwand berechenbare Verteilung der Komponentenbestände auf die Displays bestimmt werden?

Vielleicht hat ja jemand eine Idee dazu... und wie ich die ATP zu diesem Konstrukt hinbekommen soll, weiß ich auch nicht, das ist aber ein anderes Thema.

Förderer

PrinzJohn
vor 14 Jahre

Hallo,

genau das Problem haben wir auch. Ich frage mich nur, ist es überhaupt möglich ?

Woran soll das System erkennen, dass ein Display disponiert werden soll. Ein Display mit 4 Komponenten soll nach disponiert werden, aber nur eine Komponente verkauft sich gut. Was nun ?

Für mich kurz zur Info, wie kann ich fiktive Bestände auf dem Display führen ?

Patrick

 

 

 

 

 

ahelm
vor 14 Jahre
Hallo zusammen,

mit der Transaktion MC84 können Produktgruppen angelegt werden, in denen mit einem bestimmten Prozentanteil dann Einzelmaterialien eingetragen werden können. Ich bin da aber leider kein Spezialist, ob die Produktgruppen eure Probleme lösen können.

Andreas

SAP PP Grufti
vor 14 Jahre

Hallo zusammen,

für Retail bin ich zwar nicht der Experte, aber ein Ausflug in die Retaildoku zeigt folgendes:

Die Disposition erfolgt über das Display, die Bestandsführung über die Komponente. Das Display verstehe ich als als eine Prognose/verbrauchsgesteuerte Clusterung unter Einkaufsgesichtspunkten. (rhythmische Disposition). Retail kann aufgrund der Verbräuche der Komponenten in der Vergangenheit eine Mengenberechnung auf Display-Ebene durchführen. (Mittelwertbildung), es gibt auch User-Exits.

Wenn eine Komponente in mehreren Displays vorkommt, so kann man das ursprüngliche Display nicht finden; oder aber man müsste die Komponenten-Bestände nach Display gesondert führen und bei der Verbrauchbuchung aus dem entsprechenden Bestand buchen, das scheint aber wohl nicht praktikabel zu sein.

Um die Themen anzugehen, sollte man also die Verbrauchsreihen der Komponenten analysieren. Auf Basis der Monats-/Quartalsverbräuche könnte man dann z.B. über Excel den günstigsten Mix zwischen den Displays D1,D2, D3 feststellen, um die Vebräuche in der prozentualen Zusammensetzung zu treffen.

Ob auf Display Ebene ( Retail) Bestände geführt werden können, weiß ich nicht. Ich unterstelle das jetzt hier einmal:

Für das Thema ATP ist die Bedarfs-/Bedarfsdeckungs-/Bestandsebene massgebend. Man muss sich also entscheiden, auf welcher Ebene die Bestände geführt werden:
Auf Komponenten oder auf Display-Ebene. Werden auf beiden Ebenen Bestände geführt. so gehören die Display-Bestände nicht zu den Komponenten.

Wird vom Display eine Komponente benötigt, so muß man vom Display-Bestand abbuchen und alle zum Display zugehörigen Komponenten zubuchen.

In PP spricht man dann von einer Demontage, z.B. bei Geräten! Ansonsten gibt es in PP (analog  zu Displays?) Baugruppen mit Sonderbeschaffungsschlüssel 50, die auch bestandsmäßig geführt werden können.

Buchungshilfen in MM sind Warenbewegungen zur Stückliste.

Wenn die Verbräuche der Komponenten eines Displays auseinanderlaufen, so habe ich bei Filialen bei Lebensmitteldiscountern festgestellt, dass mit Neubestellungen solange gewartet wird, bis die die Ladenhüterkomponente auch entsprechend verkauft war. Alles andere würde wohl eine zu hohe Kapitalbindung bedeuten.

Ansonsten wäre es ja sinnvoll, den Einkauf anzusprechen, dass die beschafften Displays anders zusammengesetzt werden.

Die angesprochene Produktgruppenstruktur aus SOP arbeitet folgendermaßen:

Die Verbräuche auf Komponentenebene werden über eine Periode ermittelt. Daraus ergeben sich gemittelt die prozentualen Anteile.
Die Vergangenheitswerte werden zur Produktgruppe aggregiert. Darauf wird eine Prognose erstellt, anschließend werden die Zukunftsprognosewerte disaggregiert auf Komponentenebene, entsprechend der vorher ermittelten %-Anteile. Produktgruppen werden nicht bestandsmäßig geführt.

Viele Grüße

Wolfgang Barth


ex Senior SCM-Consultant der SAP AG & Co. KG

Status: Ruhestand, Zugriff zu SAP-Systemen

PP Remote-/Spot-Consulting auf Stundenbasis

Special: Teminierung, Kapazitätsplanung, Rüstoptimierung

www.barth-mh.de