SAP Jobsuche bei DV-Treff
kappel1719
vor 5 Jahre
Hallo in die Runde,

wir haben bei uns eine Anforderung, einen Prozess für die Produktion von Testchargen aufzubauen.

Das ganze hat das Ziel, dass diese Aufträge (bei uns Prozessaufträge, passt aber mit Sicherheit auch zu Fertigungsaufträgen) nicht zum Decken von Bedarfen von Kundenaufträgen verwendet werden darf.

Dabei gibt es beispielsweise, das Szenario, dass ein zu fertigendes Material beispielsweise an einer anderen Ressource gefertigt werden soll als im bisherigen Planungsrezept / Arbeitsplan. Also einfach die Ressource in einer neuen Fertigungsversion austauschen und einen Testansatz zu fahren.

Zudem kann es sein, dass man einen Testansatz fährt, indem man eine Stücklistenkomponente austauscht. Wie gesagt, in beiden Szenarien sind das Tests, die auf keinen Fall an den Kunden raus gehen dürfen.

Bisher habe ich folgendes aufgebaut. Ich habe eine neue Stücklistenverwendung ("S" für Sample) angelegt und die entsprechende Stückliste damit versehen um diese explizit von fertigungsrelevanten abzugrenzen. Zudem wird es eine Erweiterung eines User-Exits für die Chargennummerngenerierung geben, so dass die Testchargen einen anderen Nummernkreis bekommen. Somit ist in der Planung oder in der Qualitätsprüfung auf den ersten Blick klar, dass hier etwas "anders" ist.

Jetzt aber zu meiner Frage: Gibt es irgendeine Einstellung, in der ich einen solchen Prozess auch valide einstellen kann? Das habe ich nämlich jetzt nicht gefunden. Eine andere Chargennummer ist ja eigentlich nur eine Art Krücke. Ich bin viel mehr auf der Suche nach einer Einstellung, die es verbietet, dass ein solcher Fertigungs- / Prozessauftrag für das Decken eines Kundenbedarf genutzt werden darf. Ich habe auch schon in den Einstellungen zur Auftragsart gesucht, aber auch nicht richtig fündig geworden.

Kann mir auch nicht vorstellen, dass wir das erste Unternehmen mit einer solchen Anforderung sind. Habe aber jetzt bei meiner Recherche nichts derartiges gefunden.

Viele Grüße

Förderer

daytona80
vor 5 Jahre
Hallo kappel1719,

ich meine mich zu erinnern, dass man bspw. den s.g. "Chargenzustand" (nicht frei) hierfür nutzen könnte.

******Korrektur**********!!!!

"Chargenzustand und Verfügbarkeitsprüfung

Ob eine Charge verfügbar ist oder nicht, ist unabhängig vom Chargenzustand: Eine Charge ist verfügbar, sobald sie sich in einem von der Verfügbarkeitsprüfung berücksichtigten Bestand befindet.

Ob nicht freie Chargen bei der Verfügbarkeitsprüfung berücksichtigt werden sollen oder nicht, steuern Sie über eine Kombination aus Verfügbarkeitsprüfgruppe (CH) und Prüfregel.

Siehe auch im Customizing der einzelnen Anwendungen (PP, PP-PI, SD, LES, MM-IM) unter Steuerung der Verfügbarkeitsprüfung ."


Vielen Dank und viele Grüße
kappel1719
vor 5 Jahre
Hallo daytona,

zuerst mal vielen Dank für die schnelle Antwort. Das hieße aber in diesem Fall, ich kann das nicht innerhalb desselben Materials abbilden, oder?

Denn das wäre schon ganz praktisch. Das gleiche Material sollte einmal mit der produktiven Stückliste 123 gefertigt werden können, gleichzeitig aber auch mit der Teststückliste 124.

Die Einstellungen zur Verfügbarkeitsprüfung hängen ja im Material, was sich ja dann als schwierig gestalten würde.

Beste Grüße

kappel

Nordwolf
vor 5 Jahre
Hallo,

ein Ansatz wäre, das Ganze über einen separaten (virtuellen) Lagerort abzubilden. Den könntet ihr aus der Disposition rausnehmen und damit wäre das dort gelagerte Material nicht für Kundenaufträge etc. verfügbar. Man kann den Prozess auch so aufziehen, dass benötigtes Material vorher auf diesen Lagerort gebucht werden muss und die Test-Stücklisten immer von dort ziehen.

Oder innerhalb der normalen Struktur, aber im Sperrbestand. Wobei ich die Variante mit eigenem Lagerort interessanter finde, da man dann auch immer einen Überblick hat, was sich gerade "in Tests" befindet.

Gruß, Nordwolf

kappel1719
vor 5 Jahre
So, habe mir jetzt nochmal das ein oder andere angeschaut im Customizing. Vielen Dank nochmal für die wirklich hilfreichen Hilfestellung.

Meine erste Antwort bezugnehmend auf die Verfügbarkeitsprüfung war natürlich dahingehend etwas vorschnell, dass man die Lagerortprüfung ja auch direkt in den Einstellungen zur Verfügbarkeitsprüfung (Prüfumfang) die Lagerortprüfung "ausschalten" kann. Somit wäre das ja eine Kombination aus euren beiden Ratschlägen 😎

Ein erster Wurf, bei welchem ich einen Auftrag mit einer "Test-BOM" auf einen solchen Lagerort gepackt habe, sieht in der MD04 schon mal sehr gut aus. Jetzt muss ich das nur noch im APO genauso hinbekommen. Aber das hängt mit Sicherheit wieder mal in irgendwelchen Stammdaten-Inkonsistenzen in der CIF.

Danke euch nochmal fürs erste.

wreichelt
kappel1719
vor 4 Jahre
Zitat von: wreichelt 

Hallo,

habt ihr euch mal das Thema Fertigungsversion angeschaut

https://help.sap.com/doc/saphelp_fms108/1.0.8/de-DE/fa/fad55525fc612de10000000a441470/content.htm 

Gruß Wolfgang

Klar, die nutzen wir ja bereits. Aber die Geschichte mit dem separaten Lagerort sieht wirklich gut aus. In der Richtung würde ich mal weiter denken.