Hallo zusammen,
das Thema "Kuppelprodukte" ist ein sehr interessantes und in meinen Augen von SAP ein massiv vernachlässigtes Thema. Vor allem im Automotive sind Kuppelprodukte STANDARD! Rechts/Links - Rechts/Links(vorne) + Rechts/Links (hinten) usw.
Es sind sich folgende Fragen zu stellen!
1. Die Disposition
a) Stücklistenauflösung
b) Verfügbarkeitsprüfung /KOMP / FHM
2. Die Kostenaufteilung
3. Die Produktionsplanung
4. Die Rückmeldung
Mit diesen Themen und Lösungsansätzen befasse ich mich mittlerweile 15 Jahre 🙂 und es gibt viele Ansätze aber perfekt ist nichts.
Zu 1.
Wenn wie die SAP das so schön empfiehlt das Hauptprodukt definiert ist jedoch auf den Nebenprodukt der Bedarf zuerst kommt??? Das ist der Klassiker wird ggf. zu spät produziert was im Automotive nie gut ist!
Lösungsansatz:
Ich habe nie Hauptprodukte und referenziere gegenseitig, damit schlagen die Bedarfe egal wo zum Bedarfstermin auf.
a) Die Komponenten müssen in der Kuppelbeziehung gedoppelt werden da es nicht möglich ist diese zu übergeben.
2. Kostenaufteilung
Die Kostenaufteilung klappt mit den Ursprungsschemen gut, halte auch nur diese Lösung für korrekt da sehr oft keine 50/50 zu verteilen gilt sondern in vielen Kombinationen abweichende.
ACHTUNG: Alle Logiken fallen bei der FHM Verfügbarkeit auf die Nase, da im Regelfall das GLEICHE FHM für beide Teile benötigt wird :)
3. Produktionsplanung
Außer das GIB Dispo-Cockpit Planning ist mir KEINE Plantafel bekannt, auch der APO nicht, die Aufträge parallel einlasten kann und die Kapazität parallel verbraucht! Der Standard legt die Aufträge immer hintereinander.
4. Rückmeldung
Die Gefahr bei 2 FAUF ist das die MA beide Mengen auf einen Auftrag buchen 🙂 damit ist der FAUF A schnell fertig und FAUF B geht leer aus. ERFAHRUNG aus 15 Jahren.
Mittlerweile kann die Rückmeldung auch zu Kuppelprodukten aus der CO11N erfolgen, damit sind beide Produkte parallel buchbar und der Aufwendige Weg über die MB31 oder MIGO entfällt, dazu ist man im Standard PP, PP-PI habe ich Kuppel noch nie einrichten müssen …. keine Ahnung wo da die Tücken liegen.
NACHTEIL: kommt es zu abweichendem Ausschuss, kann dieser nicht gebucht werden! Bisher waren alle Projekte so das wenn Teil A niO. ist, wurde Teil B ebenfalls verschrottet! Dann ist alles wieder gut :)
Beispiel:
Produkt A = 100.000 Stück, Bedarf 29.01.2021 = HAUPTPRODUKT
FAUF A = 100.000 Stück = 3 Tage
Produkt B = 200.000 Stück, Bedarf 19.01.2021 = NEBENPRODUKT
FAUF B 200.000 Stück auch 3 Tage
Wird nun mit 2 FAUF gearbeitet, kann und das wird so kommen, die vollständige Komponentenbereitstellung zu spät sein! LEAN-Logik: Komponenten kommen HEUTE und werden MORGEN verarbeitet!
Wird mit Kuppellogik = Bedarfe zum Hauptprodukt gefertigt, wird Produkt B zu spät sein.
Die Kostenaufteilung in diesem Fall wäre 50/50 weil das Teil A Material und Kostenintensiver ist!
Ich löse vieles mit der Kuppellogik, diese klappt sogar mit FertVers.
DIMP könnte eine Lösung sein, finde ich jedoch sehr hölzern.
Gruß Moppel