ich war bisher immer stiller Mitleser und hocherfreut, dass man hier so viel Hilfe erhalten kann. Das rettet so manchen Tag 😁

Nun muss ich mich aus aktuellem Anlass aber direkt an euch wenden. Bei uns waren die Zertifiziere ISO 9001 und haben zurecht festgestellt, dass wir unsere Lieferantenbewertung nicht über SAP abbilden.

Nun habe ich mich dem Thema angenommen, bin recht frisch im Unternehmen und zu allem bereit.

Folgende Probleme stellen sich mir bei dem Thema:

1) Qualität

Um die Qualität eines Lieferanten beurteilen zu können, bräuchten wir theoretisch das Q-Modul von SAP. Das möchte meine Firma aber nicht nutzen, weil...ja weil....keine Ahnung. Ist neu und ging bisher ja ohne! Wie immer also. Nun muss dann über Umwege eine Lösung daher.

Mein Ansatz war, dass man die zurückgelieferte Ware oder die inhouse Nachbearbeitung erfasst. Heißt also:

- Lieferantenretourenbestellung

- Nacharbeitsauftrag

In beiden Fällen wurde bisher noch nichts getan.

Die Retourenbestellung ist meines Wissens nach im Standard enthalten und müsste nur freigeschaltet werden?

Wie könnte ich die interne Nachbearbeitung von gelieferter Ware erfassen?

2) Liefertreue

Unser Problem momentan ist, dass unser Wareneingang die Ware erhält, erstmal stehen lässt, irgendwann kontrolliert und dann bucht. Daraus ergeben sich Lieferdaten, die absolut haltlos sind. Das kann auch mal bis zu 3 Wochen Unterschied ausmachen.

Mein Ansatz:

- Ware bei Ankunft in "Prüfung" buchen, irgendwann prüfen, dann per Umbuchung "Freigabe"

Meine Chefin zweifelt, ob man die Zahlungsfreigabe dann auch erst mit Freigabe öffnet?

Sie würde dann lieber direkt freigeben und später sperren, wenn die Ware nicht okay ist. Das finde ich aber hochgradig riskant.

Alles in allem läuft der WE-Prozess schleppend und bedarf dringend einer Lean-Kur.

Das war jetzt viel Text und ich freue mich, wenn sich jemand den Problemen annimmt.

Ich bin für alles dankbar!

Grüße

du könntest die Retouren auch auswerten indem du eine Minusposition in der Bestellung anlegst, wenn du die Ware zurück zum Lieferanten schickst.

Für interne Nacharbeiten könntest du das über eine Abweichung außerhalb vom SAP erfassen.

Den Punkt müsstest du in der Lieferantenbewertung dann allerdings manuell bewerten.

Für die Berechnung der Liefertreue, wäre es schon gut, wenn die Ware sofort eingebucht wird und evtl. erst mal in den Sperrbestand. Wie will man sonst als Einkäufer auch sehen, ob die Ware da ist oder ob ein Liefertermin wirklich überfällig ist?

Mit der Zahlungsfreigabe kenne ich mich nicht aus.

Grüße

als QM Berater würde ich davon abraten, das QM Modul "nur" wegen der Lieferantenberwertung einzuführen. Weiterhin kenne ich kaum Anwender, welche die Standard-SAP-Lieferantenbwertung so 1:1 nutzen.

Die meisten Anwender nutzen hierfür Drittanwendungen oder "eigene" Entwicklungen. Hierfür ist es natürlich ebenfalls sinnnvoll auf QM-Daten im System zurückzugreifen und in die Bewertung einzubinden. Also dann doch QM-Modul :-)