SAP Jobsuche bei DV-Treff
dapo77
  • dapo77
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 17 Jahre
Hallo zusammen,

ich versuche gerade einen sauberen Prozess für die Fremdbearbeitung von einzelnen Vorgängen eines Fertigungsauftrages aufzusetzen.
Es handelt sich um ein Fertigungs-Einzelteil, welches aus einem Rohmaterial gefertigt wird, es werden keine weiteren Komponenten im Laufe der Fertigung hinzugefügt.

Zu Beginn des ersten Vorgangs wird das Rohmaterial aus dem Lager entnommen, und im eigenen Haus mit der Bearbeitung begonnen. Jetzt kommt ein Vorgang, der über den Steuerschlüssel PP02 als Fremdbearbeitung gekennzeichnet ist, und das System hat auch eine BANF angelegt und ich kann daraus eine Bestellung erzeugen. Das bereits bearbeitete Rohmaterial möchte ich nun zum Lieferanten schicken, damit er den nächsten Arbeitsschritt daran durchführt.
Wie kann ich hierfür Lieferpapiere erzeugen und die Warenbewegung überwachen?

Wenn ich den Vorgang als Lohnbearbeitung kennzeichne, kann ich über einen Lieferantenbeistellbestand Material beistellen und Lieferscheine etc. drucken. Aber in diesem Fall funktioniert das nicht, weil ich ja keine Materialnummer und auch keine Bestände für das "halbfertige" Zwischenprodukt habe, und es daher auch nicht in die Komponentenliste für die Beistellung einstellen kann.

Vielleicht kann mir jemand auf die Sprünge helfen?

Vielen Dank!

Gruß,
Daniel
Zerberus
vor 17 Jahre
Hallo,

ohne Zwischenmaterial(ien) wird das nicht funktionieren. Wie sollen Materialbewegungen ohne Material stattfinden?

Du beschreibst ja schon den Unterschied: Fremdbearbeitungsvorgang <> Lohnbearbeitung.

Der Fremdbearbeitungsvorgang ist eine reine Dienstleistung mit Leistung und Termin, während bei der Lohnbearbeitung Teil X bestellt wird und dafür Teil Y beigestellt wird.

Gruss

Z

dapo77
  • dapo77
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 17 Jahre
Das das nicht einfach werden würde, habe ich mir fast gedacht.
Aber das Problem müssten doch viele Unternehmen haben. Zum Beispiel wenn ein Material zur Veredelung an einen Lieferanten geschickt wird (z.B. Verzinken, o.ä.), dann ist das doch ein riesen Aufwand extra eine unverzinkte Version des Werkstücks anzulegen, für dieses einen Fertigungsauftrag anzulegen, den dann an das Lager zu liefern und dann die Teile als Beistellteil zu einem neuen Fertigungsauftrag hinzuzufügen ...

Schicken Unternehmen in solchen Fällen die Teile ohne Lieferpapiere durch die Gegend?

Gruß,
Daniel
Morgana
vor 17 Jahre
Hallo Daniel,

tja, wie heißt es so schön "Computer machen die Probleme einfacher, die wir ohne sie nicht hätten" oder so ähnlich . . .

Zerberus hat leider recht, wenn du, wie du ja selbst schreibst, einen sauberen Prozess darstellen willst, geht es nicht
ohne Zwischenmaterialien.
Wir schicken der Einfachheit halber Materialien mit nicht SAP Papieren raus . . .

Gruß
Morgana
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- Leider ohne Anstellung -

majusi
vor 17 Jahre

Wir sind ein größeres Unternehmen und hatten auch die selben Anforderungen.

Im SAP standard gibt es keine Möglichkeiten diesen Prozess sauber abzubilden.

Wir haben im SAP mit eigen entwickelten Transaktionen diese Anforderungen realisiert.

Ich habe mittlerweilen fast schon ein Buch darüber geschrieben in dem hervorgeht das diese geplante Fremdbearbeitung

auch wesentlich wirtschaftlicher für ein Unternehmen ist als die Abwicklung der Lohnbearbeitung mit dem einziehen der Dispostufen.

Wir sind zurzeit dabei auch eine Länder bzw. Buchungsübergreifende  Abwicklung zu realisieren.

 

Hamlet
vor 17 Jahre

Hi majusi,

kannst du mir mal Auszüge aus dem "Buch" geben bzw. einen groben Ansatz, wie ihr das realisiert habt? Ich hab hier das selebe Problem, wiele Materialien werden in einem Fremd-AVO zur Bearbeitung geschickt und die User müssen dafür Handlieferscheine mit WORD erstellen.

Danke und GRuß

Hamlet

Hamlet
vor 17 Jahre
Hi,

ich habe jetzt, damit die Lieferscheine wenigstens einheitlich aussehen, einen Quick-Viewer erstellt, der die Daten nach Excel exportiert und dann schicke ich noch ein Makro hinterher, welches den Lieferschein erstellt. Aber trotzdem würde mich interessieren, wie du es mit der Transaktion gemacht hast.

Gruß

Hamlet

majusi
vor 17 Jahre
  

schick mir mal deine E-Mail-Adresse dann kann ich dir weiterhelfen.

Gruß

MAJUSI



Hallo Hamlet,

sap68
  • sap68
  • SAP Forum - Neuling
vor 17 Jahre

 

Hallo Majusi,

wir werden demnächst wohl auch unseren Fremdbearbeitungs-Prozess überarbeiten müssen und sind für jeden Tip/Hinweis dankbar.

Wäre super, wenn Du mir ein paar Unterlagen auf sap68@arcor.de schicken könntest.

Vielen Dank und liebe Grüße

SAP68

DW
  • DW
  • SAP Forum - Profi
vor 17 Jahre

Bei diesem Problem meckert jeder Kunde, bei dem Fremdbearbeitung im PP in größerem Maße vorkommt bei uns. Es gibt da aufwändigere und weniger aufwändigere Lösungen, mit Dummyzwischenmaterialien noch halbwegs im Standard, im schlimmsten Fall haben wir mal das ganze PP modifiziert und eine Art innerbetriebliches Transportsystem mittels LVS zwischen Arbeitsvorgängen programmiert.

SAP-Zauber
vor 16 Jahre
Hallo zusammen,

wir haben genau das selbe Problem.

Als Lösungsansätze haben wir bisher zwei unterschiedliche Wege gefunden, welche beide nicht besonders einfach sind:

1.) Wir erzeugen für die Lohnbearbeitung des Schrittes aus dem Fertigungsauftrag eine Bestellung mit einer Textposition mit der Anzahl der zu bearbeitenden Teile. Eine Textposition ist aber nicht als Lohnbeistellung möglich, deshalb braucht man auch noch ein Dummymaterial, das dann als Lohnbeistellung gekennzeichnet werden kann. Erst dann kann man eine Lieferung mit Bezug zur Bestellung anlegen. Problem ist aber, dass die Lieferung manuell mit Daten (Gewichte, Preise, ...) befüllt werden muss, da es ja nur ein Dummymaterial ist...

2.) Wir legen eigene Materialnummern für Teile an, die auswärts bearbeitet werden. So kann das Material in der Bestellung direkt als Lohnbeistellung gekennzeichnet werden und eine Lieferung erzeugt werden. Die Lieferung ist bereits mit allen Daten befüllt. Leider haben wir sehr viele Auswärtsbearbeitungen, was diese Möglichkeit wieder unrealistisch werden lässt...

Vielleicht gibt es ja mittlerweile schon eine Firma, die dieses Problem sauber und möglichst einfach gelöst hat; immerhin müsste ja fast jede Firma diese Anforderung haben...

Viele Grüße,
SAP-Zauber
SAP-Tussi
vor 16 Jahre
Hallo,

warum geben Sie denn nicht einfach dem Fremdfertiger die Bestellpapiere mit? Darauf ist doch alles vermerkt. Das Formular kann sauber angepaßt werden und enthält auf Wunsch alle Daten aus dem Fertigungsauftrag und dem Infosatz (wenn dieser genutzt wird).

Generell ist der saubere Weg die Fremdbeschaffung mit Lohnbearbeitung (Dispo 2 - Beschaffungsart E mit Sonderbeschaffungskennzeichen 30). Bei Fremdbearbeitung über Arbeitsgänge im Arbeitsplan/Fertigungsauftrag hat man keine Bestandsverwaltung. Das halte ich für problematisch. Der Aufwand, weitere Baugruppen anzulegen, ist in meinen Augen nicht so hoch, wie der Aufwand den man betreibt, um Fremdbearbeitungsvorgänge so zu steuern wie normale Umlagerungen / Produktionen. Jeder der das einstellt sollte dazu auch mal die Finanzbuchhaltung und das Controlling befragen.

Als weiteres Problem kommt noch hinzu, das der Fremdbearbeiter / Lieferant selten wirklich genau meldet, wieviele Materialien er tatsächlich gebraucht hat. Die Nachverfolgung ist dann schwierig, wenn man keine Bestandsführung hat, aber mehrere offene Fertigungsaufträge mit Fremdbearbeitungsvorgängen.

LG

Tussi


Stammdaten steuern Prozesse. Schlechte Stammdaten = schlechte Prozesse, gute Stammdaten = gute Prozesse.
AfOConsultant
vor 16 Jahre

Hallo,

haltet euch an den von SAP empfohlenen Prozess z.B "Fremdbearbeitung mit Lohnbeistellung (anonym)":

1. Erfassung Kundenauftrag über Material, Menge Termin.

2. MRP – Lauf generiert bei fehlender Bedarfsdeckung im anonymen Bestand einen Planauftrag

zum Material „END“, der später in einen Fertigungsauftrag umgesetzt wird.

3. Die Stücklistenauflösung geschieht gemäß den PP-Einstellungen.

Der Arbeitsplan enthält einen Fremdbearbeitungsvorgang, der alle einkaufsrelevanten

„Dienstleistungs“-Parameter beinhaltet. Wird im AVO ein Kennzeichen LB gesetzt, so werden alle

dem Vorgang zugeordneten Komponenten beigestellt. Mit dem Fertigungsauftrag wird eine

„Dienstleistungs“-BANF, also eine BANF zur Materialnummer "BLANK", erstellt.

4. Die abhängigen Bedarfe resultieren aus dem PLAUF bzw. FAUF.

5. Beim mehrstufigen MRP-Lauf wird dieser Bedarf wiederum durch Bestand bzw.

Bestellvorschläge gedeckt.

6. Der benötigte Komponentenbestand wird in den Beistellbestand umgelagert.

7. Es erfolgt der Wareneingang zur Dienstleistungsbestellung Material "BLANK“ .

8. Mit dem Wareneingang zur Dienstleistungsbestellung wird der Komponentenbedarf retrograd

aus dem Beistellbestand gebucht.

9. Der Wareneingang zum Fertigungsauftrag wird gebucht.

10. Es erfolgt die Versandabwicklung zum Kunden aus dem anonymen Bestand.

Hinweis: bzgl. der Fremdbearbeitung im EU-Ausland ist ein User-Exit bei der Einfuhr erforderlich,

der die korrekten Werte aller Komponenten für die Intrastat ermittelt.

Gruß

AfOConsultant

Kaya
  • Kaya
  • SAP Forum - Profi
vor 15 Jahre

Arbeite nun an der selben Ecke...

im Enhancement Package 4 soll es ja eine Besserung geben...

„Bei fremdbearbeiteten Vorgängen im Fertigungsauftrag können Sie das Business Add-In (BAdI) Kopfmaterial der Bestellanforderung bestimmen (PP_OM_BD_BANF_HEADER_MATERIAL) verwenden. Über dieses BAdI wird das Kopfmaterial oder das entsprechende Referenzmaterial des Fertigungsauftrags an die Bestellanforderung übergeben“
siehe:
http://help.sap.com/erp2005_ehp_04/helpdata/de/a5/03644a5f05431eaa200217e76dfa5e/frameset.htm

Hat jemand Erfahrungen damit? Was genau ist hier das Referenzmaterial? Ist es das gesuchte "zwischen-den-Vorgängen-Material"... In der Prozeßindustrie gibt es ja sowas schon sowas ähnliches namens "Intramaterial"


APO / PP / Variantenkonfiguration