Hallo,
schon seit längerem überlege ich, wie die Lieferbereitschaftsgrade auf Baugruppenebene & Rohmaterialebene eingestellt werden müssen, wenn auf Enderzeugnisebene eine Lieferfähigkeit zum Kunden von 95 % erreicht werden soll.
Den Ansatz bei jeder Materialnummer ein LBG von 95 % einzustellen, halte ich für falsch. Nach meinem Verständnis kann über einen LBG auf Enderzeugnisebene von 95 % nur dann eine Lieferfähigkeit zum Endkunden von ebenfalls 95 % erzielt werden, wenn die benötigten Rohmaterialien immer zur Verfügung stehen (--> in diesem Fall wäre ein Lieferbereitschaftsgrad von 100 % auf Baugruppenebene erforderlich. Diese Überlegung hätte jedoch über die gesamte Fertigungskette riesige Bestände zur Folge!
Meine Überlegung war:
Ziel - Lieferfähigkeite zum Endkunden = LBG Material Fert.stufe 0 * LBG Material Fert.stufe 1 * LBG Material Fert.stufe 2 * .... * LBG Material Fert.stufe n
Weitere Frage ist:
Angenommen in ein Fertigerzeugnis gehen insgesamt 10 Komponenten ein. Für jede der Komponenten ist ein LBG von 95 % eingestellt. --> Wie hoch ist die durchschnittl. Wahrscheinlichkeit, dass bei Start des Fertigungsauftrags des Enderzeugnisses keine Fehlteilsituation auftritt???
Nach meinem Verständnis der Logik würde ich von 0,95 hoch 10 ausgehen! Dieser Wert kommt mir jedoch unrealistisch niedrig vor!!!
Ich habe bereits versucht, mich über etliche Fachbücher zu dieser Thematik aufzuschlauen, habe diesbzgl. aber nirgends irgendwelche Informationen finden können! (In der Literatur wird das Thema "Lieferbereitschaftsgrad bzw. Sicherheitsbestandsdimensionierung" nach meiner Wahrnehmung immer einstufig betrachtet! Dies wiederum kann ich nicht ganz nachvollziehen!)
Für Hilfen, Denkanstöße bzw. Literaturtipps, welche helfen könnten, Licht ins Dunkel zu bringen, wäre ich sehr dankbar!!!
Viele Grüße
Björn501