Meine Frage dreht sich um die Komponentenbuchung für Fertigungsaufträge, also die Materialbereitstellung auf FAUF.

Wir haben einige Komponenten, die getrennt bewertet sind. Die Bewertungsarten sind

"Eigen" oder "Fremd", im Zweifelsfall kann es unter einer Materialnummer auch Bestand unter beiden Bewertungsarten geben.

Bedingt durch die Umstellung auf S4 müssen wir uns von der Transaktion MB1A "Warenausgang erfassen: Einstieg" verabschieden, welche wir bislang genutzt haben.

Die MB1A hatte den Charme, dass die Bewertungsart durch die Eingabe eines "*" im Feld Charge automatisch befüllt wurde, eben mit Eigen oder Fremd. Je nachdem was vorhanden war.

Welche Reihenfolge eingehalten wurde, wenn beide Bewertungsarten vorhanden waren, kann ich auswendig nicht sagen. Aber: es funktionierte.

Ersatzweise kommt nun die MIGO zum Einsatz. Die Möglichkeit mit dem "*" gibt es hier nicht. Zudem gibt es in der MIGO je eine Spalte für Charge und Bewertungsart. Unter Bewertungsart kann über die Suchhilfe Eigen und Fremd gefunden werden, jedoch unabhängig davon, welche Bewertungsart vorhanden wäre. Lange Rede kurzer Sinn: wir müssten das Feld pro Komponente händisch ausfüllen und dabei am Besten auswendig wissen, welche Bewertungsart überhaupt vorhanden ist oder eben pro Material nachsehen, welches die richtige Bewertungsart ist.

Für die Findung habe ich zwischenzeitlich die Bestandsfindungsgruppe, -regel, -strategie gefunden. Dies funktioniert auch soweit. Ich habe in der OSPX eine Bestandsfindungsgruppe, Bestandsfindungsregel sowie die Kopf und Positionstabelle gepflegt.

Die Regel habe ich der Auftragsart und dem Werk zugeordnet. Zudem habe ich bei allen Komponenten die Bestandfindungsgruppe im MatStamm Werksdaten/Lagerung2 gepflegt.

In Summe funktioniert nun die Bestandsfindung auf Knopfdruck in der MIGO. Leider erschließt sich mir mit der Vorgehensweise keine Möglichkeit, durch die Bestandsfindungsgruppe im Materialstamm die Logik der Findung zu beeinflussen. Ich kann einer Auftragsart nur eine Regel zuweisen. Meine Wunschvorstellung ist es, dass die Gruppe im Materialstamm die Findungslogik bestimmt. Bisher sehe ich keine Möglichkeit dies umzusetzen. Ich hoffe, dass ich mich einfach ungeschickt anstelle und es eine Lösung gibt.

Habt Ihr Erfahrung mit der Thematik ?

Viele Grüße und Danke

nexuspolaris

auch schon über die MF60 'Materialbereitstellung für .....' nachgedacht ?

Gruß

Wolfgang

Für alle Interessierten:

T-Code OSPX

BfGruppen für Werk definieren:

Werk Gruppe Bezeichnung

0010 10 BewertArt: Eigen/Fremd

0010 20 BewertArt: Fremd/Eigen

BfRegel definieren (beinhaltet noch keine echte Findungsregel)

BfRe Bezeichnung

0010 Regel nach Bewertungsart

In der Bestandfindungskopftabelle erfolgt nun die Zuorndung der Regel zur Gruppe:

Werk Gru. Regel Bezeichnung

0010 0010 0010 Bewertungsartenfindung E->F

0010 0020 0010 Bewertungsartenfindung F->E

In der Positionstabelle steckt dann die jeweilige Logik für die o.g. Bestandsfindungskopftabellensätze:

erst E dann F

und

erst F dann E

jetzt noch T-Code OPJ2:

Zuordnung der Regel zu einer Fertigungsauftragsart

Werk Art Bezeichnung Best.Findungsvorgang BfRegel

0010 PP01 Standardauftr. 4=Prüfung b. Kommissionierung 0010

Die betriebswirtschaftlichen Vorgänge (Bestandsfindungsvorgänge) für Fertigungsaufträge sind:

o 3 Retrograde Entnahme von Komponenten für Rückmeldungen

o 4 Kommissionieren

o 5 Chargenfindung

Unter Kommissionieren fällt T-Code CO27, nicht aber die MIGO.

Wenn man die Bestandsfindung im Rahmen von MIGO Buchungen nutzen möchte,

so muss man die Bestandsfindungsregel in der Anwendung Bestandsführung den Bewegungsarten 261 WA für Auftrag zuordnen.

Durch die Angabe einer BfGruppe kann also im Materialstamm hinterlegt werden, welche Strategie (Kombination Werk, BfGruppe, BfRegel) bei der Bestandsfindung des Materials gezogen wird, wenn mit der CO27 kommissioniert wird.

-->Sicht Dispo 2 oder Werksdaten/Lagerung 2 unter Bestandsfindungsgruppe

VG

nexuspolaris