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Feliix
  • Feliix
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 9 Jahre
Hallo zusammen,

mein Name ist Felix, ich bin 26 Jahre alt und schreibe aktuell meine Masterarbeit mit BW on HANA.

Dazu versuche ich verschiedene Betrugsfälle aus den SAP Daten mittels SQL herauszufiltern. Aktuell befasse ich mich mit allen Fällen die sich um das Thema Rechnungsbetrug drehen. Dabei will ich 2 verschieden Betrugsszenarien austesten:

1.) Eine Rechnung zu einem Auftrag wurde doppelt gezahlt.

2.) Eine Rechnung zu einem Auftrag wurde zu hoch gezahlt.

Ein weiteres Szenario, dass ich abfragen möchte, ist:

3.) Die Qualität bzw. Quanität von Waren, die in einem Auftrag festgehalten wurden, wurden bei der Lieferung (im Wareneingang) nicht eingehalten.

Zu allen 3 Fällen benötige ich Hilfe wo ich die richtigen Informationen finde. Mein aktueller Lösungsversuch spielt für Fälle 1.) und 2.) folgende Spalten an:

EKPO.NETWR AS "IR_Nettobestellwert in Bestellwährung",

EKPO.BRTWR AS "IR_Bruttobestellwert in Bestellwährung",

EKPO.EFFWR AS "IR_Effektivwert der Position",

EKPO.BONBA AS "IR_Bonusbasis 1",

EKPO.BONUS AS "IR_Abrechnungsgruppe 1",

EBAN.PEINH AS "PR_Preiseinheit",

EBAN.PREIS AS "PR_Preis in der Bestellanforderung"

Für Frage 3.) habe ich folgende Spalten gefunden, die eine Aussage über die Quantität zulassen aber nicht über die Qualität:

EKPO.MEINS AS "IR_Bestellmengeneinheit",

EKPO.MENGE AS "IR_Bestellmenge",

EBAN.MEINS AS "PR_Bestellmengeneinheit",

EBAN.MENGE AS "PR_Bestellmenge",

Schon im Vorraus HERZLICHEN DANK!!! Sollte ich hier im falschen Thread oder falschen Forum sein, wäre auch dieser Hinweis ganz sinnvoll :)

Grüße, Felix!

WunderChak
vor 9 Jahre
Hallo Felix,

ich kenne mich im BI nicht wirklich aus. Habe allerdings noch eine Verständnisfrage 😊.

Du schreibst von den Szenarien "...Auftrag wurde doppelt..." und "...Auftrag wurde zu hoch gezahlt.". Aus den Tabellen, die Du heranziehst, deute ich: es geht um Bestellungen, die Ihr selber über- oder doppelt zahlt. Richtig?

Müsstest Du nicht, um Zugriff auf Zahlungen zu erhalten, die Tabellen EKBE bzw. RSEG, BKPF und BSEG heranziehen?

Du erhälst Zugriff auf die RSEG über die EBELN, von dort aus kannst Du auf die BKPF und die BSEG.

Zu 3.) Sich nur auf den CO-Bereich zu fokussieren halte ich für nicht sinnvoll. Was ist z.B. wenn Ihr mit zu hohen EKs bestellt, der Lieferant allerdings zu seinen Preisen liefert. Schon entsteht eine Abweichung im CO zwischen Bestell- und Fakturawert. Ich würde die "harten" Mengen mit heranziehen.

Wie man an die Qualität kommt, kann ich leider nicht sagen. Eventuell gibt es da auch was im QM Bereich. Da bin ich allerdings definitiv der falsche Ansprechpartner 😎

Vielleicht kannst Du in Prosa ja nochmal erklären, was Du dir aus den Daten abzuleiten erhoffst.

Grüße

Dustin

daytona80
vor 9 Jahre
Hallo Felix,

wirklich interessante Aufgabe, aber bei VW arbeitetet du zufällig gerade nicht oder?? 😁 😝 🤣

Also zum Thema QM könnte ich einiges sagen. Die erste Frage wäre allerdings, nutzt ihr denn das SAP QM Modul? Welche QM Kennwerte möchtest du denn darstellen bzw auswerten. Reklamationsquoten, Ausschußanteil, Fehler- und oder Nacharbeitskosten, etc...

Zur Erklärung: Die Qualität wird im QM Modul in Prüflosen abgebildet, Was, Wie, Wie oft und Womit zu prüfen ist.


Vielen Dank und viele Grüße
wreichelt
vor 9 Jahre
Hallo Felix,

evtl. hilft Dir auch das Verrechnungskonto (Stichwort SAPF123) weiter,

hier müßten ja viele Posten nicht auszugleichen sein.

Beispiel: Doppelzahlung, zu viel bezahlt, Zahlung ohne Bestellung.

Gruß

Wolfgang

Feliix
  • Feliix
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 9 Jahre
Servus zusammen!

Erst einmal herzlichen Dank für die Hilfe!!

Hier noch einmal eine genauere Beschreibung des Problems sowie meines Systems.

Was habe ich an Daten?

Meine Daten liegen in einer Hana und auf folgende Tabellen habe ich Zugriff: BKPF, BSAK, BSEG, BSIK, EBAN, EINA, EINE, EKBE, EKKO, EKPO, KONH, KONP, LFA1, LFB1, LFBK, MAKT MARA, MARC, MBEW, MKPF, MSEG, RBKP, REGUH, REGUP, RSEG

Mit was bearbeite ich die Daten?

Grundsätzlich bearbeite ich die Daten nur mit SQL. Zu einer Prozessanalyse besitze ich auch Celonis (Process-Mining-Tool) - das ist aber nicht weiter wichtig.

Was ist das Ziel meiner Arbeit?

Ich untersuche den Einkaufsporzess auf jeglichen Betrug. Dabei ist auch ein Teil der Aufgabe herauszufinden welche Art von Betrug nicht mit den internen SAP Daten ermittelt werden kann.

Nun zu meiner Frage (denn mein Problem ist faktisch - ich habe bisher nur mit ORACLE gearbeitet und daher keine Ahnung vom Aufbau der SAP Datenbanken):

1.) Gibt es eine Tabelle mit allen Bestellungen?

2.) Gibt es eine Tabelle, die die Bestellungen rechtfertigt quasi eine Auftragserfassungstabelle o.ä.?

3.) Kann eine Bestellung aus mehrerer Lieferungen bestehen? Gibt es dazu eine Tabelle? Gibt es ein Erkennungsmekrmal für tatsächlich eingetroffene Lieferungen?

4.) Gibt es eine Tabelle mit den Rechnungen? Gibt es ein Kennzeichnung der tatsächlich getätigten Bezahlungen?

-> Ziel ist quasi eine Bestellung komplett durch das System verfolgen zu können und jeden Schritt zu erkennen.

Entschuldigt bitte, dass ich an dieser Stelle einen Schritt nach hinten mache (weg von QM ect.) Das heißt nicht, dass ich diese Frage nicht später noch einmal aufgreife 😝 aber ich muss mir wohl eingestehen doch noch zu wenig verstanden zu haben.

Grüße und nochmal 1000000 DANK!

Felix!

professor
vor 9 Jahre
Zitat von: Feliix 

Was ist das Ziel meiner Arbeit?

Ich untersuche den Einkaufsprozess auf jeglichen Betrug. Dabei ist auch ein Teil der Aufgabe herauszufinden welche Art von Betrug nicht mit den internen SAP Daten ermittelt werden kann.

Hallo Felix,

der leichteste Betrug, den Du nicht mit irgendwelchen Tools herausfinden kannst, geht so:

- Ware wird zu überhöhten Preisen bestellt und abgerechnet

- Beraterverträge, wo keiner kontrollieren kann, was der Berater tatsächlich gemacht hat

- Nachforderungen (siehe Flughafen BER), die nicht gerechtfertigt sind

Hier hilft nur ein kritischer Rechnungsprüfer. Aber wenn alle Beteiligten (Rechungsprüfer, Buchhalter) das Ding zusammen durchziehen, hast Du fast keine Chance, den Betrug aufzudecken.

SAP-Tussi
vor 9 Jahre
Hast Du Dir den Bestellprozess schon einmal im SAP angesehen? Nur Tabellen zu wissen ist reichlich wenig.

Die Zusammenhänge sind sehr komplex und auch die dazugehörigen Tabellenstrukturen. Hier helfen für die gewünschten Auswertungen auch eher BAPIs als nur die Tabellenkenntnis.

1.) Gibt es eine Tabelle mit allen Bestellungen?

ja - EKKO

2.) Gibt es eine Tabelle, die die Bestellungen rechtfertigt quasi eine Auftragserfassungstabelle o.ä.?

keine Ahnung, was das sein soll

meinst du Freigabestrategien?

3.) Kann eine Bestellung aus mehrerer Lieferungen bestehen? Gibt es dazu eine Tabelle? Gibt es ein Erkennungsmekrmal für tatsächlich eingetroffene Lieferungen?

Ja

Ja, LIKP / LIPS / EKBE und weitere

Ja, Wert VGABE = 1

4.) Gibt es eine Tabelle mit den Rechnungen? Gibt es ein Kennzeichnung der tatsächlich getätigten Bezahlungen?

Ja, RSEG

Ja, dann ist sie ausgeziffert

Wenn man sich allerdings mal den Prozess im SAP ansieht, dann wird zu den Kreditoren immer eine offene-Posten-Liste geführt. Außerdem gibt es z.B. noch das WERE-Konto, welches Preisdifferenzen zwischen Bestellung und Rechnung ausweist.

Der Prozess lässt einen wirklichen Betrug fast nicht zu, da müsste jemand bewußt viele Daten manipulieren können und die notwendigen Berechtigungen dazu haben. Da heute fast alles über maschinelle Zahlungsläufe bezahlt wird und nicht über Kassenabrechnungen, ist es kaum möglich, da mal was abzuzweigen.


Stammdaten steuern Prozesse. Schlechte Stammdaten = schlechte Prozesse, gute Stammdaten = gute Prozesse.
WunderChak
vor 9 Jahre
Hallo Felix,

Zu 2. kann ich noch was ergänzen.

In SAP gibt es nicht DIE Auftragstabelle.

Die Grundidee dahinter ist die Steuerung über Bedarfsverantwortlich / -auslöser. Hierbei kommt es sehr stark auf den Kernprozess des Unternehmens an.

Also z.B. ist der Betrieb ein Kundeneinzel-, Serien- oder Lagerfertiger, bzw. Besteller.

Wenn es einen direkten Zusammenhang zum Kundenauftrag gibt ist die Tabelle die VBAK und VBAP (Kundenauftragskopf und -position) und der Belegfluss des SD Beleges (VBFA).

Wird Ware auf Lager durch ein manuelles oder maschinelles Bestellrhythmus- / Bestellpunktverfahren bestellt müsstest Du die BANF (Bestellanforderung) hinzuziehen. Tabelle ist hier die EBAN. Zu berücksichtigen ist aber, dass auch die Kundeneinzelbestellung aus einer BANF resultiert.

Theoretisch könnte der Bedarfsauslöser auch ein interner Kunde (Kostenstelle oder ein anderes Material) sein.

Am einfachsten kannst Du das aus den Poitionstypen und der Kontierung in der Bestellung herauslesen. Tabelle ist die EKKN (Zuvor musst du die Tabellen EKKO und EKPO heranziehen, um auf die Position zu kommen).

Wie die SAP-Tussi schon geschrieben hat ist es im SAP sehr schwer die Laterne so umzubiegen, dass man Betrügen könnte. SAP meldet sofort wenn Abweichungen zwischen geliefert/berechnet entstehen. Die Vorgänge werden ohne das nötige Ausbuchen der Differenzen (WE/RE Verrechnungskonto) und setzten der Stati in den Belegen nämlich gar nicht "erledigt".

Da müsste man schon arg viele Belege manipulieren...

Ad hoc würde mir da nur etwas im Wareneingangsprozess einfallen.Ware kommt und der Mitarbeiter bucht weniger als geliefert und nimmt die Differenz mit nach Haus. Das fällt aber spätestens bei Rechnungseingang oder bei der Anmahnung der Restlieferung beim Lieferanten auf.

Kannst ja mal berichten...klingt nach einem spannenden Thema

Gruß

Dustin

RaiHan
vor 9 Jahre
Doppelte Rechnungen werden automatisch von SAP an Hand

des Buchungskreises, Lieferanten, Referenz, Rechnungsdatum, Betrag und Währung erkannt

In der TA OMRDC kann man die Prüfung auf die Referenz, Buchungskreis und Rechnungsdatum aktivieren bzw deaktivieren.

Im Standard wird auf ALLES geprüft, d.h. wenn alle Attribute passen, wird eine Fehlermeldung oder Warnung ausgegeben

Servus

Rainer