Hi Wolfgang!
Vielen Dank für deine Antwort!
Schade, ich hatte meine nicht zwischengespeichert und nach dem Absenden gabe es einen Fehler, also nochmal von vorne...
Ich habe das Gefühl, die Werksleitung kriegt das Geld, das mir eigentlich zustünde. Bzw. vielleicht bekommt Sie es daher, weil Sie Leute wie mich findet, die für einen Hungerlohn solche Themen bearbeiten :-) Mit einem SCM-Manager hatte ich bisher noch nicht zu tun.
Thema U-Listen:
Wenn ich in SAP den Bedarfstermin eines Kundenauftrages (für eine Baugruppe) ändere, muss ja die Montage der Baugruppe und die Fertigung der Einzelteile vorverlegt werden. In der MD04 erhalten die Fertigungsaufträge über den Batchlauf die Ausnahmemeldung 10 = "Vorgang vorziehen". Dort gibt es auch noch andere Meldungen, aber ich glaube, diese sind hier bekannt. Die U-Listen sind jetzt eine selbsterstellte Transaktion, die einem alle diese Fälle einer Ausnahme zusammenfasst und ermöglicht, die vorgeschlagene Terminänderung entweder anzunehmen, zu ändern oder zu verwerfen. Ich hoffe, das Hilft beim Verständnis?
Das Werk, welches ich verbessern möchte, wird in unserer Firma wie ein externer Zulieferer gehandelt. Der Einkauf im Stammwerk sendet also Bestellungen aus, welche im Tochterwerk als Kundenaufträge eingepflegt werden. Eine Langfristige Planung existiert hier nicht, da die Widerbeschaffungszeit der Teile mit maximal 10 Wochen im Stammwerk verankert ist. Die Materialnummern, welche im Tochterwerk nun gefertigt werden, sind im Rahmen der Projektierungsphase erstellt worden. Seitdem werden diese Teile ins Tochterwerk verlagert, unabhängig von den dort verfügbaren Kapazitäten. Übersteigt nun die Nachfrage das Angebot, muss man sich dort um eine Fremdbeschaffung kümmern.
Durch die kurze Wiederbeschaffungszeit werden automatisch mit Einpflegung eines Kundenauftrages auch die Fertigungsaufträge generiert. Es handelt sich bei der Fertigung bisher um eine reine Auftragsfertigung.
Es handelt sich um ein mehrstufiges Auftragserzeugungsverfahren mit Umlaufverschiebung durch feste Vorlaufzeiten. Die Auftragsfreigabe erfolgt sofort, weshalb der Umweg über PL-AUF´s entfällt.
Die Thematik, die ich oben versucht habe zu beschreiben, ist im Link schematisch dargestellt:
http://imageshack.us/photo/my-images/202/schemafaufschieben.jpg/
Es geht um die Handhabung von Fertigungsaufträgen, die bereits in Verzug sind, bzw. in Verzug kommen werden.
In Variante I bleiben die FAUF´s, die bereits in Verzug sind, bzw. kommen werden, hinter dem aktuellen Datum, also auf dem Kundenbedarfstermin liegen (ok, abzgl. 1 Tag Liegezeit). Die Auswertung über den Verzug erfolgt dann über die CM07. Dort sieht man quasi alle in Verzug befindlichen Aufträge auf dem gestrigen Termin liegen.
In Variante II werden die FAUF´s, bevor Sie in Verzug geraten, auf den Termin umdatiert, an dem Sie wahrscheinlich gefertigt werden können. Da sich nun der Endtermin des FAUF´s und des Bedarfs des Kundenauftrages unterscheiden, wird eine Ausnahmemeldung in der MD04 erzeugt, welche einen Eintrag in der U-Liste hervorruft. Über diese lässt sich dann die Auswertung über den Verzug fahren.
Es geht mir also um die Frage, ob man diesen "FAUF-Berg", der sich hinter dem aktuellen Datum befindet, nach vorne schmeissen soll, oder ob er dort bleiben soll, wo er ist.
Vorteile der Verschiebung aus meiner Sicht:
- Durch Umplanen der FAUF´s (auch derer, die sich aktuell noch nicht in Verzug befinden, aber nicht gefertigt werden können) kann man direkt in der U-Liste erkennen, ob der Termin eines Fauf´s eingehalten werden kann, man kann sozusagen in die Zukunft blicken
- Man bekommt eine bessere Übersicht über die IST-Situation. Hier kann die Kapazitäts-Pflege (bei uns über die Transaktion ZAPZE) erstmals sinnvoll eingesetzt werden. Mit der Variante I aus der verlinkten Grafik brachte es keinen Vorteil, da ein verschobenes Bild der täglichen Auslastung vorlag.
- Im Falle einer Erkrankung des zuständigen Steuerers steht die Vertretung nicht vor dem Problem, sich vor der produktiven Arbeit durch zig Aufträge zu arbeiten zu müssen um sich über deren Wichtigkeit zu informieren.
- Durch das Verschieben eines FAUF´s auf den nächstmöglichen freien Termin kann theoretisch der Bestand gesenkt werden, weil auch der Einkauf das Rohmaterial erst zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen muss
Nachteile der Verschiebung aus meiner Sicht:
- Wird ein Auftrag eingelastet, der eine hohe Priorität besitzt (z.B. durch ein Fehlteil, welches einen Montagestillstand auslöst), müssen alle bisher umterminierten Fertigungsaufträge weiter nach hinten verschoben werden.
- Durch unachtsamen Umgang mit den U-Listen werden u.U. vorgenommenen Umterminierungen wieder rückgängig gemacht.
......
Konnte ich mit diesem Beitrag die Verwirrung etwas reduzieren?
Viele Grüße,
Thomas