ich habe eine Excel-Liste mit verschiedenen Komponenten (Materialnummern), aus denen ein Produkt aufgebaut ist. Ich möchte nun zu jeder dieser Materialnummern den niedrigsten Bestand aus SAP ziehen, der unter der md04 für diese Materialnummer ausgegeben würde. Dieser Minimalbestand kann z.B. 2 Stück sein oder -50 Meter, etc. Also einfach der niedrigste Wert, der unter einer Materialnummer in der md04 gegeben wird, wenn man alle Zugänge und Bedarfe miteinander verrechnet.

Ziel ist, dass ich hinterher zu jeder Komponente in meiner Liste einen Minimalbestand habe. Hierdurch kann ich schneller sehen, welche Komponente ein Problem in der Fertigung darstellen könnte. Wenn der niedrigste Bestand z.B. 2.000 wäre, weiß ich, dass hier vermutlich kein Problem besteht. Wenn der niedrigste Bestand -20 ist, muss ich mir die Materialnummer nochmal genauer ansehen.

Wie kann ich diesen Minimalbestand für jede Materialnummer einfach aus der md04 ziehen? Bisher exportiere ich mühsam den gesamten Bestandsverlauf zu jeder Materialnummer und ziehe mir in Excel dann die niedrigste Zahl aus diesem "Wulst" an Daten heraus...

Viele Grüße!

ich kann nicht nicht ganz nachvollziehen, warum zwingend die MD04 hierfür verwendet werden muss? Ich finde eine materialübergreifende Auswertung in der MD04 ziemlich unpraktisch.

Ist S4HANA im Einsatz? Hier gibt es eine wunderbare Fiori App (ungedeckte interne/externe Bedarfe ermitteln). Die müsste genau das liefern.

Beste Grüße

was meinst du mit "Bestand"? Ich vermute, den Wert in der Spalte "verfügbarer Bestand"?! Das ist ja kein Bestand in dem Sinne, sondern eine berechnete (temporäre) Unterdeckungssituation. Den Ansatz, hier nach einem niedrigsten Wert zu suchen, habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört.

Eventuell helfen dir andere Kennzahlen zum gleichen Ergebnis, um kritische Teile zu identifizieren. Hast du schon mal die Registerkarte Sammeleinstieg der MD04 probiert (alternativ MD07). Dort kannst du alle Materialien zu einem Disponent gleichzeitig auswerten. Die beiden Zugangsreichweiten scheinen mir interessant für deine Fragestellung. Welche Elemente in diese einberechnet werden, kann im Customizing auch noch eingestellt werden. Vereinfacht ausgedrückt: Wird die Zugangsreichweite negativ, reicht dein Bestand inkl. festzulegender Zugänge nicht aus, um, den Bedarf zu decken. Ist sie positiv, reicht dein Bestand plus Zugänge noch diese Anzahl an Tagen. Du kannst dann die Ampel nach deinen persönlichen Anforderungen einstellen, sodass bei Unterschreiten einer bestimmten Zugangsreichweite eine rote/gelbe Ampel erscheint. Materialien mit roter Ampel stehen dann in der Liste ganz oben.

Gruß, Nordwolf

ich bin durchaus für andere Transaktionen offen, falls das mit denen besser geht. Ich kenne nur keine bessere Alternative. Wir haben nur R/3.

Viele Grüße

genau, eigentlich meine ich den verfügbaren Bestand. Sorry für die sprachliche Unklarheit.

Der Punkt ist der, dass ich den verfügbaren Bestand daraufhin prüfen will, ob der verfügbare Bestand zu allen Zeitpunkten für die Deckung eines bestimmten Bedarfs ausreicht, den das System noch gar nicht kennt. An den Sammeleinstieg habe ich tatsächlich schon gedacht und genau so etwas bräuchte ich vermutlich. Allerdings haben die Materialnummern, die ich anschauen möchte, viele verschiedene Disponenten... Meine Excel-Liste mit Materialnummern - die ich oben beschrieben habe - ist tatsächlich wie eine Stückliste anzusehen, in der sich viele verschiedene Materialnummern unterschiedlicher Disponenten befinden.

Viele Grüße

kannst du da nicht eine Stückliste dazu anlegen (vielleicht eine Materialnummer dazu verwenden die nicht mehr verwendet wird).

Dann über die CO01s einen Fertigungsauftrag simulieren, und die Materialverfügbarkeit prüfen.

Gruß Wolfgang

wieso kennt das System diese Bedarfe noch nicht? Gibt es hierfür einen Grund? Wer kennt diese Bedarfe stattdessen?

Ich finde die Funktionalität des MRP-Laufes für die beschriebene Anforderung optimal, denn hier muss keiner mehr irgendetwas auswerten; das System deckt die ungedeckten Bedarfe automatisch. Voraussetzung hierfür, ist, dass das System die relevanten Informationen kennt.

Arbeitet ihr mit Planprimärbedarfen?

Beste Grüße

@Joachim141: Wir nutzen bei uns eine "Auswertung" der Dispolisten für ein externes Tool. Dies ist eine Query aufbauend auf der logischen Datenbank DBM. Mit einer Mehrfachselektion beim Material erhältst du dann alle Dispolisten zum Abrufzeitpunkt in Tabellenform untereinander. Das wäre nach meinem Verständnis mehr oder minder das gleiche, was du aktuell manuell ins Excel kopierst. Eine Query müsstest du dir von deiner IT erstellen lassen.

@damnright: Ich arbeite mittlerweile lang genug mit Produktionsplanern zusammen, um solche Fragestellungen nicht immer komplett zu verstehen aber im Kontext des täglichen Geschäfts zumindest teilweise nachvollziehen zu können. Aber Fragen wie deine helfen manchmal auch, die Gedanken in die richtige Richtung zu schubsen :-D

Gruß, Nordwolf

Wolfgangs Idee ist an und für sich echt nicht schlecht, das werde ich mal verfolgen. Allerdings erscheint mir auch das recht aufwendig zu sein und gibt natürlich nicht den vollen Einblick in die Bestände der gesamten Stückliste.

@Damnright: Das System kennt die Bedarfe noch nicht, weil ich Angebote und Aufträge betrachte, die noch gar nicht übergeben wurden. D.h. hier gibt es nur eine vorläufige Stückliste und auch noch keinerlei FAUFe. Wir arbeiten mit Vorplanbedarfen, diese blende ich in diesem Zusammenhang - wie auch die Sicherheitsbestände - aber immer bei mir aus.

Die Idee ist wirklich die, dass ich mit einem Makro die vorläufige Stückliste rausziehe und dann in der md04 durchgehe, ob die bislang terminierten Aufträge zu irgedeinem Zeitpunkt dafür sorgen, dass eine Unterdeckung gegeben wäre.

VG!