SAP Jobsuche bei DV-Treff
SAP_User711
vor 12 Jahre
Hallo zusammen (ich bin Neuling in dieser Runde),

in unserem Unternehmen ist in den letzten Jahren historisch eine

Lösung zur Fertigungssteuerung gewachsen, die auf Excel basiert aber von Daten aus dem (führenden) SAP-System lebt.Auf meine Frage, warum man die Fertigung nicht mit SAP steuert, diese externe Lösung verlässt und zu SAP zurückkehrt, kam vor allem ein Argument: unsere VK-Aufträge können schon mal 200 bis 300 Positionen führen und wir ändern VK-Aufträge selbst dann noch, wenn die Produktion schon begonnen hat. Man befürchtet nun bei dieser Vielzahl an Positionen, dass Kundenauftragsänderungen zu einem kompletten Chaos bei den Fertigungsaufträgen führen, würde man das konsequent in SAP verfolgen. Vielleicht liegt es einfach an Unkenntnis der Prozessabläufe.

Aber ist es nicht zunächst standardmäßig so, dass ich nach der Änderung des Kundenauftrags diesen komplett noch einmal neu "planen" muß, dass sich daraus dann eben neue Planaufträge und neue Fertigungsaufträge ergeben? Ist das Risiko für ein solches befürchtetes Chaos vielleicht dann besonders hoch, wenn ich vor der Änderung einen Großteil meiner Fertigungsaufträge terminlich manuell angepasst habe und mir bei der Neuplanung dann alles verlorengeht?

Hat jemand dazu eine geeignete Strategie? Wie kann ich argumentieren, um diese Risikoangst zu zerstreuen?

Vielen Dank

Grüße aus Thüringen

rick
  • rick
  • SAP Forum - Guru
vor 12 Jahre
Hallo Neuling,

zuerst einmal herzlich willkommen in dieser Runde!

Ich denke, dass wir zur Beantwortung deiner Frage noch ein paar mehr Informationen bräuchten. Aber ich gehe jetzt einmal davon aus, dass es sich bei den besagten Änderungen um reine Termin- bzw. Mengenänderungen in den Kundenaufträgen handelt und dass die von den Kunden bestellten Materialien über die Materialnummer defniert sind, dh. auch gegeneinander austauschbar wären.

Sollten meine Annahmen korrekt sein, dann sollte diese Anforderung kein Problem darstellen. ALLERDINGS muss uns klar sein, dass ein Umstieg auf SAP nur dann funktionieren wird, wenn die Leute ihre Arbeitsweise auch entsprechend umstellen. Hier würde ich mir aber auf jeden Fall sachkundige Hilfe holen, weil man den Gesamtprozess durchdenken und einführen muss. Es gilt die Zusammenhänge im System zu verstehen, zu überlegen wie die Fertigungsaufträge aussehen sollen, wogegen sich ein Kundenauftrag bestätigen soll, das System dann entsprechend aufzusetzen, den MRP zu verwenden und aus meiner Sicht auch wichtig: sicherzustellen, dass die Dispolisten bearbeitet werden. Dazu muss noch die gesamte Organsiation an den neuen Ablauf angepasst werden.

Ich persönlich muss ganz ehrlich sagen, kann mir nicht vorstellen wie der beschriebene Ablauf mit Fertigungsaufträgen in Excel und Kundenaufträgen in SAP funktionieren kann...

Gruß,

Eva

SAP_User711
vor 12 Jahre
Hallo in die Runde (und Danke an Eva für die schnelle Antwort),

vielleicht noch ergänzend ein paar Worte zum Ist-Zustand und den Bedenken gegenüber einem möglicherweise Soll-Zustand im SAP:

- "Kapazitätsplanung" findet im Kopf statt und wird in der Excel-Planungstabelle abgebildet (grüne Spalten sind dann einfach frei verfügbare Zeiträume)

- Arbeitsgänge sind vorwiegend sehr zeitaufwendige Montagetätigkeiten mit mehreren Stunden oder gar Tagen an Zeitaufwand (das erleichtert die "Abschätzung" Arbeitszeitaufwand je Baugruppe und die Kapazitätsplanung)

- Fertigungsaufträge, die im SAP generiert werden, werden völlig unabhängig davon, was SAP an Zeitfenstern vorgibt, ganz "normal" zurückgemeldet

Bedenken gegenüber SAP:

1) Wenn ich von den 200-300 Auftragspositionen meines Kundenauftrages 3 bis 4 aufwendige Änderungen vornehme (Austausch oder konstruktive Veränderung von Baugruppen), wird dann beim nächsten MRP-Lauf der gesamte Auftrag noch einmal neu geplant oder tatsächlich nur die geänderte Position?

2) Kann ich Starttermine für Fertigungsaufträge erzwingen, z.B. für den Fall, dass die Änderung so kurzfristig akzeptiert wird und mein Montagevorgang bereits begonnen hat?

3) es wird einfach befürchtet, dass Kundenauftragsänderungen bei den Fertigungsaufträgen dann Chaos auslösen

Gruß

user711

Saute
vor 12 Jahre
Hallo,

prinzipiell lösen Änderungen im Kundenauftrag erst mal keine Änderungen an Fertigungsaufträgen aus, sondern stellen nur eine Änderung des Bedarfes dar.

Der MRP-Lauf gleicht dann die Bedarfe mir den bereits vorhandenen Bedrafsdeckern (FAufs) ab und erstellt bei Unterdeckung neue Planaufträge oder macht zu bestehenden Fetrtigungsaufträgen Umterminierungsvorschläge.

Dann ist erst mal der Disponent dran, der entweder die Umterminierungsvorschläge umsetzt oder neu erstellte PLAUF in Fertigungsaufträge umsetzt.

Ein Automatisiertes Chaos ist also nichtr zu befürchten, da ja immer noch der Disponent (wie im jetztigen Ablauf bestimmt auch) mit seinem gesunden Menschenverstand dazwischen sitzt.

Gruß

Saute


Leiter Digitale Prozessoptimierung & IT

Anwendungsbetreuer PP / PM / PDM / VC / G.I.B DC

SAP ECC 6.0 EHP8