Ich kämpfe aktuell mit den Anforderungen eines mehr als unscharfen Fachkonzepts, wonach bei einer mehrstufigen (Projekt-, also Einzel-)Fertigung die Kosten analog der für die Materialkalkulation definierten Kostenelemente über alle Fertigungsstufen bis hinauf zum führenden Auftrag des Auftragsnetzes „gewälzt“ werden sollen.
Nun ist die Kostenschichtung im Fertigungsauftrag ja keine „echte“ Schichtung, da sie nur einstufig ist, d.h. die in die übergeordnete Fertigungsstufe eingehenden Halbfabrikate werden nicht nach Kostenelementen aufgelöst, sondern unter dem Kostenelement ausgewiesen, dem die Kostenart des Halbfabrikats zugeordnet ist. Weiterhin wird die Kostenschichtung im Fertigungsauftrag dynamisch erzeugt und nicht abgespeichert. Das hat zur Folge, dass der auf Basis der Vorkalkulation zum jeweiligen Fertigungsauftrag ermittelte Standardpreis des (bewerteten) Projektbestands (auch) im CO-PA nicht geschichtet ausgewiesen werden kann.
Eine Bewertung der Ausgangsrechnungen mit der Materialkalkulation zur Ermittlung des „anonymen“ Standardpreises macht – wenn überhaupt möglich, da ja letztlich die auf PSP-Elementen abgegrenzten Kosten und Erlöse nach CO-PA abgerechnet werden sollen– auch nur bedingt Sinn, da diese Materialkalkulation nur eine bestimmte „Vorzugsvariante“ abbildet, wohingegen im wahren Leben die tatsächliche Ausprägung der zu fertigenden Materialien erst im Rahmen der Anlage einer Projektstückliste definiert wird.
Mein Fazit: Die besagte Anforderung erscheint mir unerfüllbar. Oder verkenne ich hier etwas Grundlegendes? Könnte mich an dieser Stelle eine Istkostenschichtung aus dem Material Ledger retten? Nach meiner flüchtigen Einschätzung aber auch eher nicht.
Ich freue mich auf jeglichen Impuls bei dieser „Herausforderung“. Vielen Dank!