Habe im Jahr 2002 mein BWL-Studium an einer FH abgeschlossen und anschließend leider den Fehler gemacht nicht in meinem erlerntem Beruf tätig gewesen zu sein. Direkt nach dem Studium hatte ich mich als Tankstellenpächter einer größeren Tankstelle selbständig gemacht und damit im Ganzen gesehen auch gutes Geld verdient.
Aus wirtschaftlichen Gründen (höhere Spritpreise, Absatzrückgang, verlängerte Ladenöffnungszeiten der Supermärkte, Umsatzrückgänge im Shop, Ortsumgehung) habe ich jedoch das Ganze aufgegeben und bin nun arbeitslos.
Aufgrund noch vorhandener Ersparnisse und der vorherigen Selbständigkeit standen mir weder Arbeitslosengeld noch Hartz IV zu.
Ich würde nun gerne als Angestellter in dem Bereich tätig werden, für das auch mein Studium sinnvoll gewesen wäre. Schwerpunkte im Studium: 1. Schwerpunkt: Rechnungswesen/Controlling 2. Schwerpunkt: Logistik.
Abschlussnote im Diplom: 3,1
Diplomarbeit: 2,8
Abschluss: Dipl. Betriebswirt FH
Aufgrund der bisherigen Absagen und der Feststellung, dass in jeder 2. Stellenannonce SAP Kenntnisse in den Modulen FI/CO von Nöten sind, überlege ich nun SAP-Kenntnisse durch Zertifikate zu erlangen.
Das Arbeitsamt zahlt mir leider nichts hinzu, da die davon ausgehen, dass SAP-Kenntnisse meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt nicht erhöhen. Das bedeutet für mich, dass ich die SAP-Schulung aus eigener Tasche bezahlen müsste.
Das Arbeitsamt meint, dass es zum einen schlecht aussehen würde, da ich im Moment keine Leistungen beziehe. Die Ages hätte schon wieder mehr Möglichkeiten, aber da ich ja keine Leistungen beziehe, ist die Ages auch nicht mein Ansprechpartner, sondern bisher das Hochschulteam des Arbeitsamtes.
Stattdessen macht es sich das Arbeitsamt leicht und meint, dass ich mich als Bürokaufmann bewerben und mich dann hocharbeiten soll. Toller Vorschlag. Dafür habe ich wohl kein Studium gemacht und vom Einkommen her wäre das wohl kaum mit dem was ich zuvor hatte vergleichbar.
Meine Tankstelle war vom Literabsatz her in den oberen 10%. 24 Stunden, 15-20 Teilzeit- und 4 Vollzeitkräfte. Im letzten Jahr habe ich, nachdem ich bestmöglich mein zu versteuerndes Einkommen kaputt gerechnet habe, immerhin noch 18.000 EUR Steuern gezahlt...
Meine Fragen:
1. Kann man die SAP-Schulungen steuerlich vom zukünftigem Einkommen absetzen?
2. Wie denkt ihr realistisch über die Chancen wieder in ein Beschäftigungsverhältnis zu gelangen, für das auch das Studium sinnvoll gewesen wäre?
3. Seht ihr die Schulung für die Module FI (Finanzwesen Anwenderlehrgang für 3184,- EUR (www.alfatraining.de)) und CO (Controlling, Beraterlehrgang für 6368,- EUR (www.alfatraining.de)) mit anschließendem SAP-Zertifikat als sinnvoll an, um anschließend wieder einen Job zu finden oder würdet ihr stattdessen andere Module erlernen und versuchen als SAP-Berater tätig zu werden?
Welche Module würdet ihr erlernen um möglichst eine hohe Chance auf einen Job zu haben?
Ich möchte auch einigermaßen lange die erlernten Dinge gebrauchen können und nicht Dinge erlernen, die schon langsam auslaufen oder bei denen die Nachfrage schon stark nachgelassen hat.
4. Wie stehen die Chancen generell für mich, da ich ja keine Berufserfahrung habe, die für den zukünfig von mir gewollten Job von Vorteil wären? Die Tankstelle hat ja keinen Bezug dazu...
5. Welche realistischen Anfangsgehälter kann man als SAP-Berater erwarten? Wie wird das das Einkommen nach 2-3 Jahren Berufserfahrung in etwa aussehen?
Noch hinzu sagen möchte ich, dass es mir relativ leicht fällt, mir neue PC-Kenntnisse anzueignen. Die Noten in den EDV-Fächern während des Studium waren immer zwischen 1 und 2. Als Programmiersprachen kann ich jedoch lediglich Visual Basic und C++, wobei beide schon mehr oder weniger aus dem Gedächtnis wieder erloschen sind...
Vielen Dank für's Durchlesen und hoffe auf eure ehrlichen Antworten und Ratschläge.