Hallo Denistm,
wenn man bei den Formeln davon ausgeht, dass V(t)-P(t) immer größer 0 ist, und die Fehlersumme identisch mit dem MAD ist ( durchschnittlicher Fehler ), das wäre doch schon ganz gut, dann ergibt sich ein Tracking Faktor von 1 .
Das Trackingsignal zeigt, dass das Prognosemodell einen Strukturbruch aufweist und ein anderes Prognosemodell genommen werden sollte.
Auszug aus der SAP-Doku: ( Nehmen Sie bitte die Formeln der SAP-Doku und nicht die aus irgendeiner noch so schlauen Literatur.)
Wenn ein Modell noch seine Gültigkeit hat, sich die Charakteristik der Verbrauchsreihe also nicht geändert hat, kann man nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, daß die Fehlersumme normal verteilt ist und tendenziell einen Mittelwert von Null hat. Hat sich jedoch die Charakteristik der Verbrauchsreihe geändert, so wird die Fehlersumme ungleich Null. Um hier eine Grenze festlegen zu können, muß der errechnete Prognosefehler normiert werden. Deshalb berechnet das System neben der Fehlersumme als zweite Größe die mittlere absolute Abweichung (MAD). Dabei werden die Prognosefehler ohne Vorzeichen addiert und durch die Anzahl der Verbrauchswerte dividiert. Bei der Berechnung des MAD wird das Verfahren der exponentiellen Glättung erster Ordnung benutzt. Der dabei verwendete Glättungsfaktor ist der Deltafaktor. Mit Hilfe des Quotienten aus Fehlersumme und MAD definiert das System nun eine Kenngröße, das Tracking-Signal, das es mit der im Materialstammsatz vorzugebenden Signalgrenze vergleicht. Bei Überschreitung der Signalgrenze durch das Tracking-Signal bekommt der Disponent in Form einer Ausnahmemeldung den Hinweis, daß das Prognosemodell überprüft werden muß.
Viele Grüße
Wolfgang Barth
PS: Ob diese in der betrieblichen Praxis vernünftig anwendbar ist, ist ein zweites (viel wichtigeres) Thema.
Die Ergebnisse der Prognose zu prognostizieren ist recht schwierig. In der Praxis sollte man das so handhaben, dass der Disponent aus seiner Sicht akzeptable Werte bekommt.
Was in die Prognose bei Materialverbräuchen nicht in die Prognose eingeht, ist z.B. die Anzahl der Warenbewegungen, die zu dem Periodenverbrauch führen. Es ist ein Unterschied, ob im Monat 30mal Verbräuche über 10, oder einmal ein Verbrauch über 300 gebucht wird. ( mathematisch natürlich nicht).
Hier gibt es betriebswirtschaftlich noch zahlreiche andere Sachverhalte, die vor Anwendung einer Prognose im SAP zu berücksichtigen sind.
Bearbeitet vom Benutzer
vor 14 Jahre
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Grund: Nicht angegeben
ex Senior SCM-Consultant der SAP AG & Co. KGStatus: Ruhestand, Zugriff zu SAP-Systemen
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