SAP Jobsuche bei DV-Treff
Denis Reis
vor 14 Jahre

Hallo,

Ich habe eine Frage was die Festlegung vom Tracking Signal angeht. In einer Quelle habe ich gelesen, dass eine Normalverteilung der Abweichung unterstellt wird. Somit sollte die Signalgrenze auf ca. 1,64 festgelegt werden, wenn für das Prognoseverfahren ein Toleranzbereich von 95% vom Mittelwert bestimmt werden soll. (95% = 1.64 nach standard normalverteilung) Wenn ich aber einen größeren Toleranzbereich festlege, sagen wir 80% dann entspricht es 0.84. Tracking Signal wird kleiner? Irgendwas stimmt hier nicht, bzw ich verstehe was falsch.

SAP Vorschlagswert ist ja 4, wie kommt man denn darauf?


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SAP PP Grufti
vor 14 Jahre

Hallo Denistm,

wenn man bei den Formeln davon ausgeht, dass V(t)-P(t) immer größer 0 ist, und die Fehlersumme identisch mit dem MAD ist ( durchschnittlicher Fehler ), das wäre doch schon ganz gut, dann ergibt sich ein Tracking Faktor von 1 .

Das Trackingsignal zeigt, dass das Prognosemodell einen Strukturbruch aufweist und ein anderes Prognosemodell genommen werden sollte.

Auszug aus der SAP-Doku: ( Nehmen Sie bitte die Formeln der SAP-Doku und nicht die aus irgendeiner noch so schlauen Literatur.)

Wenn ein Modell noch seine Gültigkeit hat, sich die Charakteristik der Verbrauchsreihe also nicht geändert hat, kann man nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, daß die Fehlersumme normal verteilt ist und tendenziell einen Mittelwert von Null hat. Hat sich jedoch die Charakteristik der Verbrauchsreihe geändert, so wird die Fehlersumme ungleich Null. Um hier eine Grenze festlegen zu können, muß der errechnete Prognosefehler normiert werden. Deshalb berechnet das System neben der Fehlersumme als zweite Größe die mittlere absolute Abweichung (MAD). Dabei werden die Prognosefehler ohne Vorzeichen addiert und durch die Anzahl der Verbrauchswerte dividiert. Bei der Berechnung des MAD wird das Verfahren der exponentiellen Glättung erster Ordnung benutzt. Der dabei verwendete Glättungsfaktor ist der Deltafaktor. Mit Hilfe des Quotienten aus Fehlersumme und MAD definiert das System nun eine Kenngröße, das Tracking-Signal, das es mit der im Materialstammsatz vorzugebenden Signalgrenze vergleicht. Bei Überschreitung der Signalgrenze durch das Tracking-Signal bekommt der Disponent in Form einer Ausnahmemeldung den Hinweis, daß das Prognosemodell überprüft werden muß.

Viele Grüße

Wolfgang Barth

PS: Ob diese in der betrieblichen Praxis vernünftig anwendbar ist, ist ein zweites (viel wichtigeres) Thema.

Die Ergebnisse der Prognose zu prognostizieren ist recht schwierig. In der Praxis sollte man das so handhaben, dass der Disponent aus seiner Sicht akzeptable Werte bekommt.

Was in die Prognose bei Materialverbräuchen nicht in die Prognose eingeht, ist z.B. die Anzahl der Warenbewegungen, die zu dem Periodenverbrauch führen. Es ist ein Unterschied, ob im Monat 30mal Verbräuche über 10, oder einmal ein Verbrauch über 300 gebucht wird. ( mathematisch natürlich nicht).
Hier gibt es betriebswirtschaftlich noch zahlreiche andere Sachverhalte, die vor Anwendung einer Prognose im SAP zu berücksichtigen sind.


ex Senior SCM-Consultant der SAP AG & Co. KG

Status: Ruhestand, Zugriff zu SAP-Systemen

PP Remote-/Spot-Consulting auf Stundenbasis

Special: Teminierung, Kapazitätsplanung, Rüstoptimierung

www.barth-mh.de 

Denis Reis
vor 14 Jahre
Hallo, vielen Dank für Ihre Antwort, aber nach welchen Kriterien sollte man die Signalgrenze festlegen? Wie kommt die SAP Doku auf einen Wert von 4?
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