SAP Jobsuche bei DV-Treff
rocket_ride
vor 17 Jahre

Hallo, nochmal eine Frage zum WM:

Kann ich aus einem Lagertyp (z. B. Hochregallager o. Ä.) direkt in einen Schnittstellenlagertyp (Warenausgangszone), beide innerhalb eines Lagerorts und einer Lagernummer, eine Umlagerung tätigen, sprich Von-Lagertyp = Hochregal an Nach-Lagertyp = Warenausgangszone. Wenn ja, muss ich dann dort einen festen Lagerplatz anlegen oder kann ich die Plätze dynamisch vergeben lassen?

Danke im Voraus!

StephanFriedrich
vor 17 Jahre

Hallo Rocket,

Grundsätzlich kann Material innerhalb des LVS umgelagert werden. Dies geschieht in der Praxis bei Warenumlagerungen innerhalb des Lagers (z.B. von Hochregal 1 nach Hochregal 2 o.ä.). Da die Schnittstellemlagertypen ebenfalls LVS Lagertypen sind kann eine Umlagerung auch hier durchgeführt werden. Normalerweise mit LT01 einen TA erzeugen, die Bewegungsart dafür könnte die 999 (Lagerleitung) sein, und dann Material und Von und Nachlagerplatz eingeben.

Problematisch ist eine Umlagerung auf einen Schnittstellenplatz ohne verursachende TBs (aus Buchungen der Bestandsführung) natürlich deshalb, weil es dann u.U. einen Datenschiefstand zwischen Bestandsführung und LVS gibt: z.B: sind von einem Material nach der Buchung weiterhin 10 St in der Bestandsführung zu sehen aber nur noch 9 im Hochregallager. Die lagerinterne Umlagerung hat keine Auswirkungen auf die Bestandsführung.

Schnittstellenlagerplätze haben normalerweise eine dynamische Lagerplatzvergabe. Die kann jedoch im Customizing der Lagertypen eingestellt werden.

Gruß

Stephan

rocket_ride
vor 17 Jahre

Hallo,

vielleicht vorab eine Erklärung, warum mich dieses Szenario interessiert:

Das Lager verfügt über ein chaotisches Hochregallager, dass einen Fixplatzlagertyp (Produktionsbereitstellung) in definierten Zyklen mit Material versorgt. Es kann aber teilweise vorkommen, dass Sonderfahrten etc. anliegen und die Ware nicht erst in den Fixplatzlagertyp eingelagert werden soll sondern direkt in die Schnittstelle (Warenausgangszone). Hier würde dann die Ware per RF auf IM-Ebene (BWArt 311) umgebucht, was dann wiederum durch RefBWArt zum TB führt, der dann vom Lagerleiter sofort in den TA überführt und quittiert wird...

Rein von der Theorie her sollte das doch funktionieren?

encore
vor 17 Jahre
Hallo rocket_ride,

villeicht sind hier einige Erläuterungen dazu hilfreich.

Buchungen innerhalb des LVS (egal ob ein 9xx-Lagertyp oder ein anderer) sind üblicherweise nicht sonderlich IM-relevant (haben also keine grossen Bestandsänderungen, ausser es sind gleichzeitig Änderungen bei Bestandssonderkennungen damit verbunden).

Im Standard-Prozess gehen alle Ein- und Ausgänge über diese 9xx-Lagertypen (= Schnittstellen-Lagertypen) und die Buchung dort hinein oder dort raus erfolgt über eine Bestandsbuchung (IM), in der Regel über eine WE-Buchung bzw. eine WA-Buchung.  Die Stellplätze in den 9xx-LaTypen sind im Standard dynamisch, haben also als Stellplatznummer die Nummer des zugehörigen Beleges (z.B. Lieferschein-Nr. bei WA und Mat-Beleg-nr. bei WE).

Bei Buchungen ohne TBs (also direkte manuelle TAs) kann es zu dem angesprochenen "Schiefstand" kommen in der Form, dass in einem Schnittstellen-Lagertyp ein "negativer" Bestand auftaucht (wenn lt. Customizing dort zugelassen). Dieser wird dann dort ausgeglichen durch die später folgende IM-Buchung, denn in diesem Fall ist die Standard-Buchungsreihenfolge( IM => TB => TA) teilw. umgekehrt (zu TA ohne IM => anschliessend IM). Demzufolge verlagere ich Waren von/nach Schnittstellenlagertypen, deren Eingang in den Bestand noch nicht gebucht wurde  ==> wird SAP-intern als negativer Bestand geführt (siehe auch Doku)

Ob Buchungen in einem Fixplatzlagertyp oder HRL stattfinden ist dementgegen belanglos (rein LVS-intern ohne IM). Die Schnittstelle zwischen IM und WM sind lediglich die Schnittstellenlagertypen (im Standard 9xx) und die jeweils korrespondierenden Bewegungsarten zwischen IM und WM (siehe Customizing)

Was nach meinem Kenntnisstand nicht geht ist die beschriebene Anforderung :  zuerst WM-Buchung in einen 9xx-Typ (WA-Zone; muss dann über TA erfolgen), anschliessend eine IM-Buchung, (generell soweit noch ok, aber was heisst da "Umbuchung auf eine Bewegungsart" ? wohl Umbuchung in eine Bestandsart , aber UM-Buchung setzt eine vorhergehende EIN-Buchung voraus, oder ?), dann ein TB (welche Anforderung soll den jetzt erzeugen ?), dann noch ein TA und dann diesen letzten TA quittieren (was wird dann damit quittiert ? alles ? nur der letzte TA ? was ist mit dem vorhergehenden ?)

Ich denke, deine geplante Vorgehensweise ist  "SAP - Standard-nah" so nicht realisierbar.
Grüsse

nk