Hallo,

 

Beschäftige mich mit den Bestandteilen der Materialkalkulation und hätte eine Frage zu den Vertriebs- und Verwaltungsgemeinkosten, und zwar geht es um die genaue Stelle, wo diese angelegt werden. Bei System-Schreenshots aus Büchern oder sonstigen Unterlagen fällt mir auf, dass diese nirgendwo auftauchen, weder im Kalkulationsschema der Bewertungsvariante (enthält sonst Gemeinkostenzuschläge) noch im Preisfindungschema des Vertriebs, dass die Konditionsarten enthält. In BWL-Büchern werden die VV-Kosten im Schema regelmäßig nach den Selbstkosten als %-tualer Aufschlag berücksichtigt. Weiß jemand, wo diese Kosten in sap in der Praxis berücksichtigt werden. Dass man diese an den o.g. Stellen einbinden kann ist klar, wird aber anscheinend nicht gemacht. Kalk.schema der Bewertungsvariante fällt vermutlich aus, weil hier nur produktionsnahe Gemeinkosten, die zu Herstellkosten führen, berücksichtigt werden und Vertriebsgemeinkosten nach HGB/IFRS nicht einbezogen werden dürfen. Soweit meine Zusammenreimung, kann hier jemand bißchen mehr Licht reinbringen? 

 

gruss

Hallo Chester,
in der OKTZ definierst Du das Elementschema
http://help.sap.com/saphelp_erp60_sp/helpdata/DE/66/bc744143c211d182b30000e829fbfe/frameset.htm
Dort gibst Du dann auch an ob das jeweilige Element

1. Nicht relevant

2. Gibt an, daß die Kosten, die diesem Kostenelement zugeordnet sind, als
    Herstellkosten zu betrachten sind.

3. Gibt an, daß die Kosten, die dem Kostenelement zugeordnet sind, als
    Vertriebs- und Verwaltungskosten zu betrachten sind.

Gruß, Thomas

Hallo Thomas,

danke, die Kostenelemente können offenbar mehr als ich dachte. Aus dem langen Text, den du im Zweitbeitrag hattest stand, dass man bei KE sogar einen Gewinnzuschlag einstellen kann. Wenn ich es richtig verstanden habe, Gewinnzuschlag pro Kostenelement. Frage mich, ob das in der Praxis so genutzt wird? Ist es nicht besser den Gewinnzuschlag über Konditionsarten abzubilden, da man hier flexibler ist? Hier können ja Abhängigkeiten definiert werden, die z.B. vom Kunden/Material einen individuellen Zuschlag berechnen.

Hab bei vertriebskosten weiter gesucht und in Schulungsunterlagen folgenden Satz gefunden: "Die Ermittlung der Vertriebs- und Verwaltungsgemeinkosten erfolgt anhand des Kalkulationsschemas der Bedarfsklasse". Dieser Satz stammt aus einem Kapitel zur Vorkalkulation des Kundenauftrags, d.h. die Vertriebskosten werden hier an der Kundenauftragsposition ermittelt.

Vielleicht kann jemand mit Kenntnissen am Produktivsystem zum Thema Vertriebskosten/Gewinnzuschlag was berichten. Wie wird das bei euch gehandhabt?

gruss

Chester 

 

 

 

Vielleicht kann jemand mit Kenntnissen am Produktivsystem zum Thema Vertriebskosten/Gewinnzuschlag was berichten. Wie wird das bei euch gehandhabt?

Hi Chester,
bei den Zuschlägen gehen wir den Weg über das Kalkulationsschema.

Kalkulationsschemata definieren

    In diesem Arbeitsschritt erfahren Sie, wie Sie ein Kalkulationsschema
    definieren.

    Das Kalkulationsschema verbindet alle Teile der Zuschlagsrechnung. Es
    besteht aus folgenden Zeilen, die bei der Berechnung abgearbeitet
    werden:


    o   Basiszeilen
        Basiszeilen enthalten die Berechnungsbasis für die
        Zuschlagsberechnung, also (verschlüsselt) die Kostenarten und
        Herkunftsgruppen, die bezuschlagt werden sollen.
        Sie können die Berechnungsbasen entweder direkt aus dem
        Kalkulationsschema heraus anlegen und pflegen oder separat mit dem
        Arbeitsschritt Berechnungsbasis definieren.

    o   Zuschlagszeilen
        Jede Zuschlagszeile ist durch die Zuordnung eines Zuschlags
        definiert. Eine Zuschlagszeile bezieht sich auf eine oder mehrere
        Basiszeilen bzw. Summenzeilen. Der Betrag, der in diesen Zeilen
        enthalten ist, liefert mit dem über die Zuschlagssätze ermittelten
        Prozentsatz den Zuschlagsbetrag.
        Sie können die Zuschläge entweder direkt aus dem Kalkulationsschema
        heraus anlegen und pflegen oder separat mit den Arbeitsschritten
        Prozentualen Zuschlag definieren bzw. Mengenbezogenen Zuschlag
        definieren.
        Die Zuschlagszeile enthält einen Entlastungsschlüssel, der bestimmt,
        welches Objekt (Kostenstelle oder Auftrag) unter welcher Kostenart
        während der Zuschlagsermittlung entlastet wird.
        Sie können die Entlastungsschlüssel entweder direkt aus dem
        Kalkulationsschema heraus anlegen und pflegen oder separat mit dem
        Arbeitsschritt Entlastung definieren.

    o   Summenzeilen
        Den Summenzeilen sind keine Berechnungsbasen oder Zuschläge
        zugeordnet. Sie dienen zur Bildung von Zwischensummen bzw.
        Endsummen.

Voraussetzung:

Sie haben den Abschnitt "Gemeinkostenzuschläge definieren" gelesen.

Unser Schema hat rund 100 Zeilen...

In dem Punkt

Kalkulationsschema: Bestandteile

    In diesem Abschnitt können Sie die Details der Kalkulationsschemapflege
    separat bearbeiten. Dies sind:

    o   Berechnungsbasen

    o   Prozentuale Zuschlagssätze

    o   Mengenbezogene Zuschlagssätze

    o   Entlastungen

    Im Gegensatz zur Arbeit im Kalkulationsschema haben Sie hier die
    Möglichkeit, jeweils mehrere dieser Detaildaten auf einmal neu zu
    erfassen. Sie können die erfaßten Sätze dann zu einem späteren Zeitpunkt
    in beliebige Kalkulationsschemata einbinden.

    Darüber hinaus steht Ihnen eine Erweiterung für die Arbeit mit den
    Gemeinkostenzuschlägen zur Verfügung.
Ganz zurück->
    Anwendung

kannst Du entsprechende Zuschläge sehr detalliert definieren...

Hoffe das hilft ein wenig weiter...
Gruß, Thomas

Hallo Thomas,

nein, das war nicht was ich gesucht hab. Den Text hab ich so ähnlich selbst schon bei help.sap gelesen. Ich hoffte mehr eine Beschreibung mit eigenen Worten zum Thema VerwGK und Gewinnzuschlag zu bekommen. Was Basiszeilen, Zuschlags-und Summenzeilen sind, weiß ich schon, das sind die technischen Grundlagen. Es besteht ja die Möglichkeit diese Positionen als Konditionsarten im Vertrieb zu berücksichtigen und nur die materialnahen GK (Einkauf, Lager) im Kalkulationsschema der Bewertungsvariante (okk4) zu berücksichtigen. Ist halt die Frage, obs in der Praxis so gemacht wird. 

gruss chester

. Ist halt die Frage, obs in der Praxis so gemacht wird. 

Hi Chester, wir machen es über das erwähnte Kalkulationsschemata. Auch in meiner frühere Firma haben wir das da so gemacht.
Gruß, Thomas