ich vollziehe gerade für viel Geld eine Weiterbildung zum SAP Berater BI, die ich Ende des Jahres abschließen werde. Bisher meine wirklich erste „tiefere“ Erfahrung mit dem Thema SAP.

In der Zwischenzeit bin ich bereits dabei mich bei Unternehmen zu bewerben, inkl. der einschlägigen Personalvermittler Duerenhoff und Rathbacher.

Das Ergebnis ist bisher sehr frustrierend, da ich ausschließlich Absagen erhalte. Der Grund ist stets der gleiche, nämlich „keine mehrjährige Berufspraxis als SAP Berater“.

Nur, wie soll man diese Berufspraxis erlangen, wenn niemand bereit ist einem eine Chance zu geben, sich genau diese Berufspraxis zu erarbeiten?

Wie seht Ihr das?

Welche Strategien habt Ihr entwickelt mit diesem Problem umzugehen bzw. welche Alternativen/Lösungen gibt es?

Danke für Tipps und viele Grüße

also, der erste grund, warum du sicher absagen bekommst ist, daß du das "heldenhafte, vielgepriesene, hochgelobte, angebetete beraterzertifikat" 😂 😂 😂 noch nicht in den händen hälst😢

so, spaß beiseite, deine einschätzung ist in meinen augen wirklich richtig, kaum einer will nen neuling, ist echt schwer, mache gerade co berater und habe 2 kollegen die fertig sind, die sind auch noch nicht wirklich weiter und die einschlägigen wie itelligence & die von dir genannten, selektieren erst, wenn es erforderlich ist😢 glaube ich

so, nun nen vorschlag für dich, arbeite mit deinen kollegen zusammen ( hoffe mal, du machst nicht alleine den berater) mache dein zertifikat und dann schaut, ob ihr nicht zusammen an projekten arbeiten könnt, das ist derzeit so unsere ausrichtung😎

3 juniorberater in bereichen pp, hr, co als team😁 hoffe mal, das bringt's, den ich möchte auch in zukunft mit sap arbeiten 😎

hiesige jobbörse wäre auch nen blick wert, hab da auch gerade was gefunden, zwar als praktikum, aber egal, hauptsache erfahrungen sammeln 😉

Dein beschriebenes Dilemma betrifft nicht nur den SAP-Bereich, sondern fast alle beruflichen Bereiche. Nur durch Erlangung eines Zertifikats ist man noch kein Experte in einem Bereich - nur weil man einen Abschluss in irgendwas hat, hat man noch keine Erfahrung, sondern kann erstmal die Grundlagen um überhaupt in einem Bereich klarzukommen.

Wenn nun natürlich die üblichen Personalvermittler Deine Bewerbung zu Arbeitgebern schicken, die erfahrene Mitarbeiter suchen (was im übrigen auch meist so in der Stellenbeschreibung steht), dann liegt das Problem meiner Meinung nach eher am Vermittler, der gezielt nach Stellen suchen sollte, die Junioren einstellen. Und die gibt es - meiner Meinung nach eher in der Beratungsbranche als in anderen Unternehmensbereichen. "Normale" Wirtschaftsunternehmen, vor allem mittelständische, bilden sich ihre Leute entweder selbst aus oder wollen aus Kostengründen natürlich nicht erst jemand einlernen müssen. Am ehesten gibt es hier noch Chancen bei grossen Konzernen, aber das ist auch eher selten.

Gerade die schon genannte itelligence hat auf der Unternehmensseite einige Stellenangebote für Berufseinsteiger und ist bundesweit tätig. Oder auch MHP, cellent, allforone, cancom, IBM und wie sie alle heissen. Notwendig ist natürlich Flexibilität, sowohl was die Örtlichkeit/Mobilität angeht als auch das Gehalt. Das sind beides Faktoren, bei denen man Ansprüche erst mit wachsender Berufserfahrung stellen kann.

Grüsse

blausieben

ich schließe mich blausieben an! Versuche zunächst einmal bei den Big Playern unterzukommen. Die kleinen feinen mittelständischen Beratungshäuser haben zuviele Projekte und brauchen daher wirklich oftmals Senior Berater und Senior Entwickler, denen man ein Projekt anvertraut und die dann einfach laufen!

Das ist bei Einsteigern leider nicht so. Die Berufeinsteiger haben zwar durch Schulung und Zertifikat das nötige Basiswissen, dennoch müssen sie "an die Hand genommen" werden und in die Projekte mitgenommen werden.

Oftmals sind es aber auch die Kunden, die einfach nur für erfahrene Berater/Entwickler zahlen wollen.

Mein Tipp: Ein Jahr lang Berufserfahrung in einem großen Beratungshaus sammeln (wobei es hier auch oftmals heißt: Zähne zusammenbeissen, Augen zu und durch, denn hier wird man gerne mal 5 Tage die Woche zum Kunden geschickt). Danach kann man sich wieder bewerben und sich eher schonmal die Firma aussuchen!

Viel Erfolg bei der Bewerbung!

Anika Zeimke

realtime AG

PS: Über Personalvermittler würde ich bei den kleinen feinen Beratungshäusern nicht gehen! Es kostet nicht viel Müher, die Beratungshäuser, die zu einem passen zu googlen und sich zu bewerben.

ich finde das Thema Neueinstieg bzw. Quereinstieg in das SAP-Business auch recht interessant.

Seit nun fast drei Jahren arbeite ich als Key-User in einem mittelständigen Produktionsunternehmen und würde gerne den Sprung in die Beratung schaffen. Die Frage die ich mir stelle, welche Chancen bietet der Markt bzw. bietet er überhaupt welche?

Ich beherrsche im aktuellen Unternehmen die Prozesse des Einkaufs, Produktion und Logistik. Jedoch weiß ich, dass wir relativ einfache Prozesse haben. Erfahrung im Customizing oder das Erstellen von Queries habe ich leider eine Sammeln können.

Meint Ihr, dass es sich mit diesen Kenntnissen lohnt bei Beratungsunternehmen vorstellig zu werden?

Danke und Grüße,

Illy

ich habe die oben gelisteten Posts durchgelesen und fand sie höchst interessant.

Meine aktuelle Situation spiegelt auf ähnliche weiße, die von starter81 wieder.

Ich habe Ende 2014 meinen Bachelor in Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt SAP (ABAP, BW, Prozesse in den Modulen LO, CO, SD) und Prozessmanagement abgeschlossen. Ein Praktium habe ich auch im SAP Umfeld absolviert.

In den letzten sechs Monaten habe ich - um Projekterfahrung zu sammeln - im Anforderungsmanagement (non SAP) gearbeitet und Suche nun einen Einstieg in die SAP Berufswelt.

Erste Bewerbungen auf ausgeschriebene SAP Junior Stellen habe ich bereits raus geschickt, aber bisher leider mit negativen Feedback.

Als Alternative habe ich zwei Ideen.

1.) Ein Master Studium dranzuhängen und parallel ein Unternehmen zu suchen, welches Werkstudenten einen Chance gibt im SAP Bereich einzusteigen und hier weitere Erfahrungen zu machen.

2.) Über das Arbeitsamt ein Bildungsgutschein zu erhalten, um einen Zertifizierungskurs, z. B. SAP BI/BW durchzuführen. Mit anschließender Zertifizierung als "SAP Certified Application Associate – Business Intelligence with SAP NetWeaver ® 7.0 (C_TBW45_70).

Wie denkt Ihr darüber?

Danke für eure Ratschläge bzw. Feedback.

Schöne Grüße

wenn Du hoffst durch einen SAP BI/BW Zertifizierungskurs auf Anhieb einen Job im SAP-Bereich zu bekommen, dann solltest Du Dich möglicherweise auf eine Wartezeit einstellen. Auch hier wirst Du dann eher Jobs im Trainee-Bereich bekommen, weil einfach durch einen Kurs keine Erfahrung vorhanden ist. Und die ist nunmal die essentielle Grundlage im SAP Bereich (genauso wie in anderen Anwendungsprogrammbereichen).

Wenn in einer Stellenbeschreibung 2-3 Jahre Berufserfahrung gefordert sind, dann ist das meistens auch so gemeint und ein Studium - wenn auch mit SAP Schwerpunkten - ist in der Arbeitswelt keine Erfahrung, sondern Grundwissen.

Meiner Meinung nach wäre der andere Weg mit einem Studium als Werksstudent gezielt im SAP-Bereich zielführender. Oder eben gezielt auf Trainee-Stellen bewerben.

Grüsse

blausieben

Vielen lieben Dank für dein Feedback 👍.

Meine Überlegungen gehen dahin, ein Masterstudium an den erlangten Bachelor dran zu hängen und parallel dazu, eine Werkstundentätigkeit im SAP Umfeld anzunehmen.

Des Weiteren schwebt mir eine Teilnahme an einem SAP-online BW Kurs bei ERP4Students.de vor. Dieser wird von der Uni Duisburg-Essen organisiert. Jedes Semester wollte ich einen von drei Kursen belegen mit anschließender SAP-Zertifizierung (C_TBW55_73).

1.)Einführung in SAP BW (TBW10 und TBI10)

2.) SAP BW – Advanced Business Intelligence (TBW30, TBW50 und TBI20)

3.) SAP BO – SAP BusinessObjects and SAP HANA (TBW55, BODS15 und BOE315)

Hat jemand bereits Erfahrung mit dem SAP BW online Kurs der Uni Duisburg-Essen gemacht? Ist dieser Kurs empfehlenswert, wenn man nach dem Studium in die SAP BW/BO/HANA Schiene gehen möchte? Oder lohnt sich der online-Kurs nicht - da jeder Kurs auch nicht gerade günstig ist - , weil wie blausieben schon sagte, die Berufserfahrung das Maß aller Dinge bei der Personalentscheidung ist?