SAP Jobsuche bei DV-Treff
Smolf
  • Smolf
  • SAP Forum - User Thema Starter
vor 15 Jahre

Ein freundliches Hallo an alle,

ich möchte ein Kommissionierlabor in SAP abbilden. Dabei stecke ich gerade auf der Organisationsebene der Lagertypen fest! Im Labor gibt es ein Reservelager (Flachbodenregal) und ein Kommissionierlager (Durchlaufregal).

Da es sich bei dem Labor um ein Lagerort in einem Werk handelt, habe ich vor, diesen mit Hilfe von verschiedenen Lagertypen abzubilden. Eine Lagernummer habe ich auch schon vergeben.

Sind bei diesen Gegebenheiten 2 Lagertypen ausreichend oder muss ich noch verschiedene Schnittstellenlagertypen einbauen?

Das Kommissionierlager hat eine feste Platzzuordnung, läuft nach dem FIFO-Prinzip und erlaubt eine Entnahme von Einzelteilen und gesamten Kartons. Dabei bestimmt die Senkrechte um welches Material es sich handelt, die beiden Waagerechten geben Platz für Anbruch-Kartons (oben) und Vollentnahme-Kartons (unten). Das Problem was ich dabei habe ist folgendes: Bei der Bestimmung der Auslagerungssteuerung muss ich wählen zwischen FIFO oder Anbruchverwaltung. Auch Groß-/Kleinmengen-Verwaltung könnte in Betracht kommen. Kann ich das irgendwie kombinieren?

Danke schonmal

Smolf

Förderer

encore
vor 15 Jahre
Hallo Smolf,

wenn dein bisheriger Ansatz mit einem eigenen Lagerort notwendig ist und bleiben muss, dann wird das noch etwas Arbeit für Dich.

Für eine eigene Lagernummer brauchts du prinzipiell alle SAP-Schnittstellen-Lagertypen - du hast sonst im Standard keine Möglichkeit, Ware sinnvoll in diese Lagernummer rein oder aus ihr raus zu bekommen  -  das geht lt. Einstellung in den Bewegungsarten immer über die Schnittstellen-Lagertypen. Ebenso Umlagerungen zwischen einzelnen Lagernummern, also von deinem Hauptlager (Lagernummer 1) in dein Labor (Lagernummer 2).

Frage:  warum brauchst du eine eigene Lagernummer, also ein eigenes LVS-System ? Genügen nicht zwei eigene Lagertypen innerhalb der Lagernummer und des Lagerortes, der dein Hauptlager enthält ?

Kombinieren kannst du sinnvoll Gross/Kleinmengen und Anbruch, und zwar in zwei getrennten Lagertypen:  Lagertyp 1 hat Gross/Kleinmengen, entnimmt also nur bis zu einer bestimmten Menge pro Artikel aus diesem Lagertyp, wenn mehr dann wird zu Lagertyp 2 gesprungen und dort entnommen, dort dabei unter beachtung von Anbruchm,engen (Also abräumen von Anbrüchen).
Grüsse

nk

Smolf
  • Smolf
  • SAP Forum - User Thema Starter
vor 15 Jahre

Also ich möchte ja nur EINE LagerNUMMER und in dieser mit verschiedenen LagerTYPEN für Vorratslager und Kommissionierlager arbeiten.

Das Labor ist unabhängig und wird von nirgendwo beliefert. Innerhalb des Labors findet eine Art Planspiel statt. Von den Kundenaufträgen über die Bestellannahme zur Picklistengenerierung und Kommissionierung ist dort der Prozess abgebildet. Desweiteren findet ein Nachschub aus dem Reservelager in das Kommissionierlager statt und auch Bestellungen bei Herstellern, falls die Ware im Reservelager eine Menge unterschreitet.

Die Überlegung mit den Groß- und Kleinmengen atte ich auch schon, aber dann muss ja mein Kommissionierlager in zwei Lagertypen aufgeteilt werden.

Muss ich für die Bewegungsarten immer Schnittstellenlagertypen anlegen? Also Wareneingang Reservelager, Umlagerung Reservelager-Kommissionierlager und Warenausgang Kommissionierlager!

encore
vor 15 Jahre
Hallo Smolf,

wenn du in deinem gesamten Lager nur EINE Lagernummer hast, ist es ja ok. Dann brauchts du für dein Labor nur unterschiedliche Lagertypen.
Zu Groß/kleinmengen und Anbruchmengen: dabei handelt es sich um Strategien bei SAP. Pro Lagertyp kann EINE Einlagerstrategie und EINE Auslagerstrategie festgelegt werden. Hier geht es um Auslagerstrategien. Wenn du also beide Strategien benutzen willst, brauchst du zwei Lagertypen. Aber auch deshalb, weil du im MatStamm die entsprechenden Mengenangaben auf Lagertypebene machen musst.

Ich denke, du solltest über eigene Lagertypen und eine entsprechende Findungssteuerung (TC = OMLY) so steuern, daß dein Test-Ablauf im Gegensatz zum Echt-Ablauf auf andere Lagertypen zugreift, weil eine andere Lagertypfindung dahinter steckt. Die Findungslogik wird über Ein-/Auslagertypkennzeichen ebenfalls im MatStamm hinterlegt.



Schnittstellenlagertypen und Bewegungsarten (LVS-Bewegungsarten) sind miteinander verbunden - das sieht man auch daran, daß es für z.B. WA aus Kundenauftrag bzw. für WA für Kostenstelle zwei verschiedene LVS-Bewegungsarten gibt - es werden nämlich zwei unterschiedliche Schnittstellenlagertypen angesprochen, und zwar 901 und 902. Aber wenn du nur in einer Lagernummer bleibst, gibt es dieses Thema ja nicht - die Schnittstellenlagertypen zu dieser Lagernummer hast du ja schon.
Grüsse

nk

Smolf
  • Smolf
  • SAP Forum - User Thema Starter
vor 15 Jahre

Ich habe bei der Erstellung der Lagernummer einfach die im Standardsystem hinterlegte Lagernummer kopiert. Somit wurden auch sämtliche Lagertypen übernommen. Kann ich die denn einfach durch eigene Lagertypen ersetzen?

Muss ich denn im Materialstamm einen Lagertyp für mein Material angeben? Oder wird der Typ, wo es schließlich hinkommt nicht durch Bewegungsarten ermittelt? Denn z.B. bei einem WE wird ja BewA 101 angesprochen. Dabei ist im Vonlagertyp das Schnittstellenlager 902 angegeben und im Nachlagertyp habe ich dann mein Reservelager (Typ 003) angegeben. Dort wird doch dann das Material "hingebracht", oder?

Übrigens vielen Dank, dass du dir immer die Zeit nimmst, um mir zu antworten...

encore
vor 15 Jahre
Du kannst prinzipiell alle Lagertypen ersetzen - aber beachten, dass die Schnittstellenlagertypen in den Bewegungsarten hinterlegt sind.

Üblicherweise enthalten Bewegungsarten jedoch max. 1 Lagertyp - z.B. bei WA den Lagertyp der Versandzone, bei WE den Lagertyp der WE-Zone etc. Wenn du VON und NACH angibst, bist du festgelegt in deinen Bewegungen.  D.h., deine BewArt 101 funktioniert sop, aber ein einlagern in einen anderen Lagertyp geht dann nicht so einfach.

Im MatStamm gibst du ein Ein- oder Auslagerkennzeichen an; dies beinhaltet die Lagertypen, die durchsucht werden, wenn das Material ein- oder ausgelagert wird und somit die Reihenfolge der zu durchsuchenden Lagertypen. Du musst keinen Lagertypsatz im MatStamm anlegen - ausser eine deiner Bewegungsarten braucht einen Festplatz aus dem MatStamm. Der MatStamm vereinfacht das ganze tägliche Handling.
Grüsse

nk

Smolf
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  • SAP Forum - User Thema Starter
vor 15 Jahre

Bestimmt dann das Aus- und Einlagerkennzeichen wohin das Material in Verbindung mit einer BewA hinkommt?

Wie stehen die Aus- und Einlagertypkennzeichen in Verbindung zu den Lagertypen? Heißt den Lagertypkennzeichen 001 (Rohstoffe), dass der Lagertyp 001 angesprochen wird? Muss ich denn für meine selbst generierten Lagertypen neue Kennzeichen definieren?

Wenn die BewA nur einen Lagertypen enthalten, woher weiß man dann, von wo nach wo ein MAterial bewegt werden soll? Findet dann die Kombination mit dem Lagertypkennzeichen aus dem MatStamm statt?

Und ich gebe nur eins der beiden Zeichen im MatStamm an? Ein- oder Auslagerkennzeichen? Was ist wenn ein Material bei Anlieferung vom Hersteller in das Reservelager gebracht wird und später dann in das Kommissionierlager. Wenn ich jedoch nur ein Lagertypkennzeichen im MatStamm angebe, wie kann ich dann auf verschiedene Lagertypen buchen?

encore
vor 15 Jahre
Hallo Smolf,

es wird wohl nicht gelingen, dir hier die komplette LVS-Logik der SAP zu vermitteln. Das ist auch nicht der Sinn dieses Forums.

Also: die Ein- bzw. Auslagertypkennzeichen sind je ein Kennzeichen für eine Folge von Lagertypen, die beim Ein- bzw. Auslagern durchsucht werden (nach dem Material bzw. nach einem freien Platz für das Material). Definition erfolgt im IMG bei LAGERTYPFINDUNG. Dein 001 heisst halt ROHSTOFFE, könnte auch HUGO heissen, könnte auch die Nummer 789 haben. Keine verbindung mit der Nummer des Lagertypen. Wichtig ist, welche Folge von LTypen dahinter definiert ist. In deinem Fall wohl nur die Lagertypen, in denen Rohstoffe liegen (sollen).
Wenn du deine eigenen Lagertypen definierst, musst du logischerweise auch eigene Lagertypfindung definieren = eigene Ein- und Auslagertypkennzeichen für die Materialstammeinträge.

Im MatStamm stehen je 1 Ein- und 1 Auslagertypkennzeichen; das System ermittelt die Reihe der Ltypen dahinter aus dem IMG und durchsucht diese Lagertypen nach dem Material oder nach freien Plätzen (je nachdem).

Die BWA kann nur je 1 Lagertyp enthalten, keine Reihenfolge von Lagertypen die durchsucht wird.



Grüsse

nk

Smolf
  • Smolf
  • SAP Forum - User Thema Starter
vor 15 Jahre

Hallo encore,

danke nochmal, dass du dir immer die Zeit und Mühe machst, meine Fragen zu beantworten.

Ich habe jetzt Ein- und Auslagertypkennzeichen in meinem Materialstamm hinterlegt. Diese sind auch mit einer entsprechenden Lagertypfindung und dem zugehörigen Lagertyp hinterlegt. Ich denke dass der Prozess der Ein- und Auslagerung damit beschrieben werden kann.

Ich möchte dieses Forum ja nicht dazu missbrauchen eine Schulung zu ersetzen, aber ich arbeite das erstemal im Customizing von SAP, weshalb für mich die Abläufe dieses Systems nicht immer nachvollziehbar sind. Und die Bücher die ich habe, geben mir immer nur einen Anriss von dem Wissen, was ich für meinen Fall benötige.

Ich hoffe, dass weitere Fragen, die höchstwahrscheinlich noch auftreten, auch noch beantwortet werden...

MfG

Smolf

Smolf
  • Smolf
  • SAP Forum - User Thema Starter
vor 15 Jahre

Wie gesagt, es hat sich mir noch eine Frage ergebem!

Die Warenbewegung von dem Reservelager in das Kommissionierlager geschieht doch mit einer Umlagerung. Nun habe ich gelesen, das es drei Arten von Umlagerungen gibt:

  • Umlagerung Buchungskreis an Buchungskreis
  • Umlagerung Werk an Werk
  • Umlagerung Lagerort an Lagerort (im Werk)

Ich möchte aber nur innerhalb des Lagerortes Umlagern, da ich ja nur einen Lagerort mit einer Lagernummer und verschiedenen Lagertypen habe. Geht das trotzdem?

encore
vor 15 Jahre
Hallo smolf,

deine Warenbewegung ist innerhalb eines LVS und damit erst mal keine "Umlagerung". Es ist prinzipiell nur ein TA (Transportauftrag) von einem Lagertyp + Platz zu einem anderen; ohne Bestandsbuchung (ohne IM).

Transaktion:                           z.B. LT01
LVS-Bewegungsart:           evtl. 999 (Lagerleitung, d.h. manuell)  oder 319 (Nachschub) o.ä.

Es ist Keine IM-Bewegungsart beteiligt.

Grüsse

nk