ich möchte auf Basis einer Datenanalyse herausfinden welchen Weg das Material durch die verschiedenen Lager eines Unternehmens genommen hat.

Ich habe mir hierzu die Tabellen MKPF und MSEG angesehen. Diese enthalten auch die Lagerumbuchungen, jedoch immer nur jeweils eine Buchung (von Werk und Lager / nach Werk und Lager) bzw. die entsprechende Gegenbuchung mit verdrehtem Soll-/Haben-Kennzeichen (SHKZG). Wenn das Material nun jedoch von Werk1/Lager10 nach Werk1/Lager20 nach Werk3/Lager4 nach Werk3/Lager20 und dann zB. zum Kunden geht, kann ich das nicht identifizieren, da ich die Anschlussbuchungen nicht kenne. Wenn ich also zB. die 2 Buchungen für Werk1/Lager10 -> Werk1/Lager20 identifiziert hab, läßt mich das jedoch nicht darauf schließen, dass die Buchung Werk1/Lager20 -> Werk3/Lager4 die anschließende Buchung ist, mit der das selbe Material ins nächste Lager weitergebucht wird. Es gibt zwar eine Spalte CHARG (Chargennummer), diese ist jedoch in dem zu untersuchenden System nicht gepflegt.

Beispiel zur Veranschaulichung:

WERKS LGORT UMWRK1 UMLGO1 cpudt1 cputm1 SHKZG KUNNR MENGE

Werk10 07 Werk10 10 2012-03-19 17:41:00 H NULL 1

Werk10 10 Werk10 07 2012-03-19 17:41:00 S NULL 1

Werk10 10 Werk20 10 2012-03-22 14:55:32 H NULL 1

Werk20 10 Werk10 10 2012-03-22 14:55:32 S NULL 1

Werk20 10 NULL NULL 2012-03-26 14:15:29 H 0000302228 1

Ich weiß nun eben nicht, dass auf Buchung Werk10/07 -> Werk10/10 die Buchung Werk10/10 -> Werk10/20 folgt, wenn es zwischenzeitlich noch andere Buchungen in anderen Lagern oder auch im selben Lager gegeben hat. Nur auf die Uhrzeit und Menge zu schließen ist mir zu unsicher bzw. bei Material mit hohem Buchungsaufkommen nicht möglich.

Meine Frage daher: Gibt es eine Möglichkeit, das Material durch die Lagerorte bis zur Lieferung an den Kunden zu verfolgen?

Vielen Dank für eure Ideen,

Bene

solange ihr keine Chargen, Handling-Units, Serialnummern oder FIFO-Strategien verwendet, kannst du ja auch innerhalb eines Werkes zwischen den Lagern nie 100%ig sagen ob genau die Menge weiter gebucht wurde, außer der Bestand war vorher null und es wurde zwischenzeitlich keine weitere Menge zugelagert.

Gruß

Saute

hast du schon mal versucht mit der TR: ALO1 das ganze zu verfolgen.

Hier kann über die Materialbelege (Materialnummer Belegnummer

Bewegungsart usw) gesucht werden. Die Anzeige ist dann ALV und kann angepasst werden.

Gruß

Wolfgang

vielen Dank für eure Antworten!

@Saute: Die Chargennummer ist jedenfalls nicht gepflegt. Wie wo würde ich Handling-Unit oder Serialnummern finden bzw. identifizieren, ob/welche FIFO-Strategie verwendet wird?

@Wolfgang: Für die TR ALO1 habe ich am zu untersuchenden Produktivsystem keine Berechtigung. Habe deshalb mal auf einem Testsystem getestet und mir die Materialbelege anzeigen lassen. Hier fehlt mir allerdings die ein-/ausgelagerte Menge und von welchem Lager/in welches Lager/zu welchem Kunden das Material transferiert wurde. Für mich ist diese TR recht ähnlich zur TR MB51, dort sieht man jedoch zusätzlich die ein-/ausgelagerte Menge, leider aber auch nicht von wo bzw. wohin diese gegangen ist.

Werde mir noch die Berechtigung für TR ALO1 für das Produktivsystem holen (dauert wahrsch. 1-2 Tage) und dort nochmal ansehen, befürchte aber, dass ich dann genau das Thema haben werde, auf das mich Saute hingewiesen hat und das Material nicht über mehrere Umlagerungen hinweg verfolgen kann, oder kann man das in der ALO1 einstellen?

Gruß Bene

wenn ihr WM schon im Einsatz habt,und Material in dem Lagerort auf den Lagerplätzen habt, ist es fast unmöglich, den Lagerort auf HU Management umzustellen. das geht nur in einem Lagerort, in dem keine Bestände liegen, da alles Material im Lagerort verpackt und über Anlieferungen eingelagert werden muß.

FIFO hilft dir auch nur weiter, wenn du mit Chargen arbeitest, da das WE Datum in der Charge das Kriterium ist, nach dem FIFO gesteuert wird. Ansonsten greift das WE Datum im Quant, und das wird beim nächsten WE auf den gleichen Lagerplatz überschrieben.

FIFO legst du in den Auslagerstrategien fest, bzw im Lagertyp in der Auslagerstrategie, sowie über die Chargenpflicht im Mat-Stamm.

Bei jedem WE mußt du eine eigene Charge bilden.

Da die Charge ein bestandstrennendes Kriterium ist, kannst du Zulagerung und Mischbelegung erlauben.

Über die Chargenverfolgung/Verwendungsnachweis kannst du dann den Weg der Chargen verfolgen.

Gruß

Kata

Ich bin nicht sicher, ob ich die Antwort richtig verstehe.

Bei dem System ist es so, dass es HUs zu verwenden scheint, da ich in den Tabellen VEKP/VEPO zu den jeweiligen Materialnummern Handling Unit Nummern finde, wenngleich ich noch nicht genau weiß, wie ich diese verwenden kann/werde.

Im Gegensatz dazu werden die Chargennummern (MSEG_CHARG) in der Tabelle MSEG nicht verwendet.

Gruß Bene

das du in der VEPO oder VEKP Einträge hast, bedeutet ja nicht, das dein Lagerort unbedingt HU verwaltet ist.

Die Einträge bekommst du auch, wenn du nur in der Lieferung verpackst.

HU Verwaltung heißt, das auf jedem einzelnen Lagerplatz das Material in einer HU liegt.

Dazu mußt du vor der Einlagerung das Material verpacken.

Aber du mußt erst mal herausfinden, wie dein System eingestellt ist.

selbst mit HU Verwaltung wird es sehr schnell relativ komplex. Es sei denn, die Quants werden niemals umgepackt auf ihrem Weg.

... entweder pro Wareneingang eine Extra-Charge vergebt, dazu muss aber der Haken Chargenpflicht im Materialstamm gesetzt sein.

Bei Beständen und offenen Belegen wie Bestellungen und Kundenaufträgen ist eine nachträgliche Umstellung auf Chargenpflicht fast utopisch weil: Riesiger Aufwand.

... oder mit Serialnummern arbeitet, d.h. jedes einzelne Exemplar bekommt beim WE eine eigene Nr, unter der das Exemplar im Lager und später beim Kunden rückverfolgt werden kann. Wichtig, wenn dies gesetzlich vorgeschrieben ist oder vom Großkunden verlangt wird. Mit Transaktion IQ03 gibt es eine Serialnummern-Historie.

Auch hierbei muss im Materialstamm nachgerüstet werden, nämlich nachträglich ein Serialnummernprofil eingetragen werden. Dies ist weniger aufwändig als die Chargenpflicht nachträglich, weil hier "nur" ein Report über den Materialbestand laufengelassen werden muss.

Lager-HUs lösen das Problem nicht in jedem Fall.

Lager-HUs können auch ohne SAP WM verwendet werden.

Bei HUs muss unterschieden werden, ob Ihr

- "nur" Pick-HUs habt. Pick-HUs werden erst in der Auslieferung gebildet über den dortigen Button "Verpacken" (Button Karton mit Pfeil).

- oder ob Ihr Lager-HUs habt. Dann habt Ihr zwingend pro Lagerort 2 Lagerorte, einen der nicht-HU-geführt ist und einen, der HU-geführt ist.

Ob Ihr Lager-HUs verwendet, siehst Du hier:

SPRO - Logistik Allgemein - HU Management - Grundlagen - Materialwirtschaft - Bestandsführung - HU-Pflicht für Lagerorte und Vorschlagswerte für Lieferung:

Hier haben wir im betreffenden Werk pro Lagerort ohne Haken "HU-Pflicht" einen zweiten Lagerort mit "HU-Pflicht".

Beispiel:

Lager 1 hat nicht den Haken "HU-Pflicht".

Lager 2 hat den Haken "HU-Pflicht" und in Spalte "PartnerLort" den Lagerort 1.

Gibt es die korrespondierenden Lagerorte nicht, habt Ihr keine Lager-HUs, nur Pick-HUs.

Bei einem WE wird die Menge zunächst in Lager 1 gebucht, auf Typ 902 Platz WE-ZONE.

Dann wird die Menge entweder in eine bestehende HU gelegt, wenn noch Platz ist. Oder es wird eine neue HU anlegt und die WE-Menge hinein gelegt. In beiden Fällen wird die Menge umgebucht von Lager 1 nach 2 und dabei auf den physischen Lagerplatz gelegt, auf dem sie einige Zeit liegt.