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vor 13 Jahre

Hallo miteinander,

 

bin heute mit folgender interessanten Fragestellung konfrontiert worden und es würde mich interessieren was eure Meinung zu diesem Thema ist:

 

Ein Komponente wird aktuell per Lieferantenkonsignation beschafft.

 

Um nicht ausschließlich von einem Lieferanten abhängig zu sein soll die Bedarfsmenge per Quotierung auf mehrere Lieferanten verteilt werden.

 

So weit so gut…

 

Die Bedarfsermittlung und anschließende Zuordnung gemäß Quotierung sollte funktionieren.

 

Ich sehe jedoch eine Herausforderung darin, die Entnahme aus dem Konsibestand gemäß Quotierung durchzuführen.

 

Sollten die Konsignationsentnahmen nicht der Quotierung gehorchen befürchte ich, dass sich die Lieferant (völlig berechtigt) beschweren werden (zumindest die Lieferanten bei denen weniger Verbraucht wird als per Quotierung berechnet worden ist).

 

Bisher vertrete ich die Auffassung, dass Quotierung und Lieferantkonsignation zwei Strategien sind, die sich nicht wirklich gut miteinander kombinieren lassen.

 

Ich hoffe dass es mir in etwa gelungen ist die Fragestellung zu beschreiben und freue mich auf konstruktive und kreative Beiträge ;-)

 

Viele Grüße

 

Arnd

Julius
vor 13 Jahre

Hallo Arnd,

Quotierung ist ein spannendes Thema ...

Die Frage ist immer, welche Art der Quotierung wird verwendet -> Zuteilungs- oder Splittungsquotierung.

Im Prinzip ist das ein kleiner Haken im Customizing zur Losgröße. Standard-SAP-Losgröße für Splittungsquotierung ist z.B. WS, für Zuteilungsquotierung WB (in der Auswahlhilfe zur Losgröße ist eigentlich immer vermerkt "mit Splitt"...).

Splittungsquotierung heißt: das benötigte Zugangselement (z.B. Lieferplaneinteilung) wird genau entsprechend der eingestellten Quote (unter Berücksichtigung von Rundungswerten, Mindestbestellmengen usw.) aufgeteilt.

Bedarf = 1000 Stk., Quote = 50% / 50% -> Einteilung L1 = 500 Stk., L2 = 500 Stk.

Wenn Du hier einen Lieferanten hast, der im Voraus liefert, dann reduziert/löscht der MRP-Lauf die Einteilung des anderen Lieferanten. Bei der Konstellation 1 Lieferant Konsi, der andere Lieferant nicht Konsi wäre das vermutlich recht oft der der Fall. Denn der Konsi-Lieferant legt Dir ja eigentlich, je nach Vereinbarung, Ware für einen längeren Zeitraum in's Lager. Der zweite Lieferant hätte hier dann das Nachsehen.

Bei der Zuteilungsquotierung rechnet das System im Prinzip immer entsprechend der bereits gelieferten Menge und der eingestellen Quote eine sog. Quotenzahl aus und erstellt die Lieferplaneinteilung immer für den Lieferanten, der die kleinere Quotenzahl hat. Langfristig gesehen erreicht man damit, dass die real gelieferte Menge im Prinzip an die eingestellte Quote herankommt.

Wichtig ist: die Einteilung wird immer für einen Lieferanten erstellt. Da sollte man natürlich aufpassen, wenn man Monatslosgrößen eingestellt hat, denn das würde im Prinzip ja heißen: jeden Monat liefert einer der Lieferanten, wenn's blöd läuft auch mal zwei Monate Lieferant 1 und dann mal wieder Lieferant 2 (das kann o.k. und auch so gewollt sein, man sollte sich einfach nur darüber bewusst sein).

Worüber ich bisher auch beim Einstellen der Quoten "gestolpert" bin, sind Rundungsmengen und Mindestbestellmengen (Materialstamm oder Quotierung). D.h., wenn man einen Wochenbedarf von 2000 Stk. hat, in der Quotierung 50% / 50% eingestellt wurden und Lieferant 1 eine Mindestbestellmenge von 3000 Stk. hat, dann kannst Du Dir denken, wohin das bei einer Splittungsquotierung führt...

Was die Entnahmen betrifft: ich gehe mal davon aus, dass bei Euch FIFO eingestellt ist ;-)

Ich hoffe, Du kommst mit diesen Infos ein Stück weiter?

Schöne Grüße

Kerstin