Hallo zusammen, ich muss mich aktuell gerade mit dem Thema flexible Planung, Prognoseerstellung beschäftigen. In diesem Kontext ergibt sich für mich folgende Frage; wann ist der Tab Reiter "Prognose" im Mat.-Stamm überhaupt notwendig wenn ich doch eigentlich alle notwendigen Einstellungen im Prognoseprofil machen kann!?

Gibt es einen Zusamenhang zur Nutzung der Verbrauchswerte als Basis für die Prognose wohingegen bei nicht vorhandener Mat.-Stamm Prognosesicht mit jedweder geeigneten Kennzahl gearbeitet werden kann?! .... Wenn ich die parallele zum APO DP ziehe ist dort nämlich keine Prognose Sicht im Mat.-Stamm notwendig sondern die Steuerung erfolgt komplett via Prognoseprofil.

Für jegliche weiterhelfende Kommentare schon mal vorab vielen Dank !

Mit kommunikativen Grüßen

Frank

Hallo Frank,

wie alles, so hat auch SAP eine Historie z.B. von R/2 nach R/3 ...

Der Ursprung liegt MM/PP-seitig beim Matstamm, da darüber Warenbewegungen erfolgen und disponiert wird.

Die Basis der Prognose sind also Warenbewegungen, Verbräuche, die dann für die Zukunft hochgerechnet werden sollen.

Das Prognose-Profil dient  zur Vereinfachung der Materialstammpflege: Man ändert im Profil und alle Materalien mit diesem Profil ändern sich somit.

Man wollte nicht nur die Materialverbräuche prognostizieren, sondern auch beispielsweise die Kundenauftrageingänge;
Hat man nämlich den Bestand 0, Fehlteilsituation, so kann man keinen Verbrauch buchen, somit würde man eine Fehlteilsituation prognostizieren.

Im Rahmen dessen sind dann die Begriffe Verbrauch, Auftragseingang,  Werk , Vertriebsorganisation usw. zu Merkmalen und Kennzahlen verallgemeinert worden.

Der Materialstamm wurde mit dem Begriff der Produktgruppe planerisch verallgemeinert, damit konnten dann in der Absatzplanung/Produktionsgrobplanung
Hierarchien zur Planung aufgebaut werden. Damit lassen sich die Verbräuche aggregieren, auf geclusteter Ebene dann prognostizieren und wieder disaggregieren.

Auch diese Hierarchien sind verallgemeinert worden.

Daraus entwickelte sich dann die Flexible Planung / SOP, hier kann man  "excelähnlich"  fast beliebige Kennzahlen und Merkmale zusammenstellen und planen.
(umfangreiches Customizing im LIS / VIS mit zahlreichen Userexits)....und dann kam irgendwann APO, das dann auch mit R/3 integriert werden musste...

Ggf. weiteres bei Kontaktaufnahme über meine Homepage http://www.barth-mh.de/40555.html dann per Telefon.

Viele Grüße

Wolfgang Barth 

PS: Mit den obigen Begriffen habe ich verschiedene Projekte bei diversen Kunden realisiert, liegt aber schon "etwas" in der Vergangenheit.....

Hallo Wolfgang,

vielen Dank zunächst mal für die prompte Reaktion 🙂 ... Aus prozessualer Sicht ist klar was passiert bzw. passieren muss, in meinem Fall Prognose zukünftiger Kundenbedarfe.

Mir war nur nicht ganz klar ob es an dieser Stelle tatsächlich der Pflege des Prognose Tabs bedarf oder nicht um eine Prognose zu generieren. So wie ich es verstanden habe verhält es sich aber eigentlich wie im APO; entweder Abspeichern der Einstellungen explizit am Material oder arbeiten über entsprechende Prognoseprofile nach vorheriger Material Clusterung und Zuordnung.

Mit kommunikativen Grüßen

Frank

Hallo Frank,

zur Klarheit, die Prognosesicht empfiehlt sich dann, wenn man die zukünftigen Warenausgänge prognostizieren will, weil die Vergangenheitswerte durch die Warenbewegungen fortgeschrieben werden können, (Customing im MM zur Bewegungsart). Alles was über Kennzahlen/Merkmale in der flexiblen Planung läuft, benötigt keine Prognosesicht im materailstamm.

Viele Grüße

Wolfgang

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für die sehr gute und vor allem schnelle Unterstützung und Klärung!

Mit kommunikativen Grüßen

Frank