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epsimatic
  • epsimatic
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 7 Jahre
Hallo liebe SAP-Freunde 😄 ,

ich beschäftige mich nun seit ein paar Wochen intensiv mit SAP BW 7.4.

Anfangs hatte ich echt mit den vielen neuen Begriffen zu kämpfen, aber mittlerweile geht es.

Eine Sache jedoch lässt mich nicht in Ruhe und bremst mich ein wenig beim Lernen und Üben:

Was sind die Vorteile von SAP BW gegenüber einer einfachen relationalen Datenbank (z.B. Oracle oder MS SQLServer) ???

Warum sollte ein Unternehmen viel Geld dafür ausgeben? Wie soll sich das auszahlen? Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Implementierung eines SAP Business Warehouse mit viel Aufwand verbunden ist (Anlegen von InfoObjects, DSO, Datenflüsse, Schulung der Mitarbeiter usw.).

Irgendwie kann ich die Stärken und Vorteile von SAP BW nur schwer erkennen, was sicher auch damit zusammenhängt, dass ich noch ein Anfänger bin. Daher würde ich mich sehr freuen, wenn ihr mir helfen könntet. Gerne auch anhand von konkreten Beispielen. (Letzteres vermisse ich in der Literatur häufig.)

Viele Grüße

epsimatic

😄

Förderer

Loc
  • Loc
  • SAP Forum - Profi
vor 7 Jahre
Hallo,

der Vergleich zwischen SAP BW und einer relationalen Datenbank hinkt etwas. Ein klassisches SAP BW setzt ebenfalls auf einer relationalen Dantenbank auf. Erst mit SAP4HANA ändert sich hier was.

Die Frage die du dir stellen solltest ist eher. Was ist der Unterschied zwischen einem SAP R/3 mit rel. Datenbank und einem SAP BW mit einer rel. Datenbank?

In diesem Zusammenhang sind die beiden Begriffe OLTP und OLAP wichtig.

Ein SAP R/3 System ist ein OLTP System. Hierbei werden online Transaktionen prozessiert. Im Vordergrund stehen ein ausreichend schnelles Antwortzeitverhalten sowie das die Daten konsistent und redundantfrei abgespeichert werden. Das Antwortzeitverhalten kann über die verwendete Hardware und dessen Skalierung erreicht werden. Bei der Datenbank sind die verwendeten Schlüssel sowie die Indexierung wichtige Leistungsfaktoren.

Nicht im Vorderung stand die Auswertung der Daten. Solange die Datenbank klein ist macht es keinen Unterschied. Mit steigender Datenbankgröße wächst auch die Verarbeitung der Abfrage linear an. Ein Unternehmen wie Amazon bekommt wahrscheinlich 100.000 Bestellungen täglich rein. In kürzester Zeit hat man mehrere Millionen Einträge in den Tabellen. Eine bestimmte Abfrage (je nach Datenfeld, Schlüsselfeld, Indexierung) kann dann quälend lange dauern. Eine Abfrage starten und dann für 2 Stunden in die Mittagspause .... 🤬 Ich glaube aus diesem Umstand resultiert die Abkürzung [SAP = Sanduhr Anzeige Programm].

Das SAP BW nutzt OLAP Techniken, je nach dem was verwendet wird (Cubes). Die DSO- oder ODS-Objekte sind flache Strukturen.

Die Daten werden aus dem Quellsystem schon verkürzt (je nachdem wie der Extraktor definiert wurde) in das BW übergeben. Über weitere Aggregierung werden die Daten in die Datencubes fortgeschrieben. Dort können dann Massendaten abhängig vom definierten Datenmodell nach verschiedenen Objekten schneller ausgewertet werden. Der Vorteil liegt in der Anwendung selbst. Die Queries können von Keyusern der Fachabteilung selbständig erstellt und erweitert werden. Die IT Abteilung sorgt nur noch für die laufende Datenversorgung (Ladeprozesse, etc.).

Gruß

Loc

epsimatic
  • epsimatic
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 7 Jahre
Hallo Loc,

vielen Dank für deine Antwort. An der Formulierung meiner Frage konnte man wohl erkennen, dass ich noch einige Lücken in SAP BW habe. Bin noch dabei mich in das Thema einzuarbeiten. Es kommen am Anfang sehr viele neue Begriffe auf einen zu und in der Literatur wird leider selten deutlich was die Motivation hinter einzelnen Schritten ist und der Praxisbezug fehlt mir auch ein wenig. Wie auch immer, ich verstehe es jetzt so, dass SAP BW sozusagen aus mehreren Schichten besteht, die auf relationalen Datenbanken aufbauen.

Geht es bei SAP BW auch darum, dass man am Ende für die Anwender eine einfachere und benutzerfreundlichere Plattform hat als dies z.B. bei MSSQL Server der Fall ist?

Für mich als Anfänger erscheint es nur ungeheuer aufwändig ein SAP BW System aufzubauen. Das Anlegen der ganzen InfoObjects, DSOs, DTPs usw. Dahinter steckt ja sehr viel Arbeit und Aufwand. Wodurch wird das gerechtfertigt? Wie zahlt sich die Implementierung eines SAP BW Systems für ein Unternehmen aus? Wie kann ich mir das vorstellen?

Denkst du, dass SAP BW durch die Einführung von HANA überflüssig wird?

Bereite mich nämlich gerade auf die BW Zertifizierung vor und der Gedanke etwas zu lernen, was schon als veraltet gilt, stört mich ein wenig.

Oder kann man die Beraterzertifizierung für SAP BW 7.4 auch als gute Grundlage betrachten für das übergeordnete Thema "Data Warehousing" usw. ?